Review

„Schön ist es auf der Welt zu sein“, sagt die Biene zu dem Stachelschwein…
Roy Black – der „Frank Black“ des Musikantenstadels – sorgt sich um Kleinkinder und deren allein erziehende Mütter, meldet den Seitenscheitel und das Perlweiß-Lächeln zum Patent an und entdeckt ganz nebenbei ein Heilmittel gegen seelisches Wohlbefinden und Intelligenz. Hossa!

Kinderarzt, Strahlemann, Kulturbanause, Stecher vom Dienst… - das nur ein paar Auszüge aus dem fassettenreichen Bühnenprogramm, mit welchem der „Man In Black“ des deutschen Schlagers die Massen, neben seiner Profession als Möchtegern-Sänger und Möchtegern-Schauspieler, gnadenlos um den Finger wickelte.
Vergesst Quincy, Doogie Howser, Stefan Frank, den Landarzt oder George Cloney! Ruft auch nicht den Hausarzt oder die Hebamme, wenn ihr mit dem Gesicht voraus in 'ne Kreissäge gestolpert seid oder euer Köter mit Dünnpfiff die Wände tapeziert!
Da bewirkt nämlich schon das bloße einlegen eines Roy Black-Films, dass man Kummer und Gram vergisst… und sei’s auch nur aus dem Grund, dass dieser „Friede-Freude-Eierkuchen“-Holocaust mit dem eingebrannten Dauergrinsen einen so zur Weißglut bringt, dass im Schädel einfach für keinen anderen Gedanken mehr Platz ist.

Zur Story von diesem Arschlochkind von Film will ich eigentlich überhaupt keine Worte verlieren. Roy Black ist halt in allem der Beste und Coolste, trällert wann immer die Handlung zu dünn wird ein Liedchen und rrrrollt das „Rrrrr“, als wolle er Rrrrrrio Rrrrrreisers Rrrrrrradieschen rrrrrrruinieren.
Hansi Kraus, Heidi Hansen (die is’ geil!) und Ralf Wolter sind auch mit am Start, so dass das käsige „Lümmel von der ersten Bank“-Feeling eigentlich so ziemlich perfekt ist.
Wer also hyperpeinlichen, intergalaktisch hirnrissigen und interstellar unwitzigen bzw. zwangslustigen 70er Jahre-Klamotten aus West Germany - sprich: den so ungefähr übelsten Machwerken, die die Filmindustrie jemals hochgewürgt hat – etwas abgewinnen kann, der kann und sollte vielleicht sogar einen Blick riskieren.
Dieser „Film“ (Entschuldigung, Gott!) ist nämlich Trash pur, soviel steht fest.

Mir fiel das Lachen trotzdem in regelmäßigen Abständen mitsamt dem Mittagessen und den Beruhigungspillen in den Trog zurück. Dieser Streifen ist nämlich auch absoluter Oberscheiß und nervt mit seiner apokalyptischen Fröhlichkeit fast schon zu Tode.
Soviel steht leider auch fest.

Fazit dennoch:
Elvis Presley, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain, …Roy Black.
Der Kerl spielt ganz klar in einer Mannschaft mit Hasselhoff und Chuck Norris.
Die fleischgewordene Glückseligkeit eben: So Hardcore-Scheiße, dass fast das Haus einfällt, so daneben, dass man aber eigentlich nur drüber schmunzeln kann.
Als Hassfilm und Abführmittel absolut gelungen! Da soll nochmal einer sagen, früher wäre
alles b e s s e r gewesen…

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