Der beste Freund des Menschen auf vier Pfoten? Damit kann doch eigentlich nur die Katze gemeint sein, aber wer mit dem Bereich des Tierhorrors vertraut ist, denkt wohl eher an „Cujo“ und andere durchdrehende Hunde.
In diesem speziellen Fall wütet eine genmanipulierte Tibetdogge, die die Sache aufgrund einer One-Animal-Show unterhaltsam über die Runden bringen kann.
Hund Max gelangt über Umwege zur Reporterin Lori (Ally Sheedy), die im Labor von Dr. Jarret (Lance Henriksen) grausame Tierversuche dokumentieren wollte. Während ihrer Flucht konnte sie jedoch noch nicht erahnen, dass aus dem überaus intelligenten Tier schon bald eine reißende Bestie werden würde…
Die ziemlich simpel aufgebaute Story ist voll auf die tierische Hauptfigur zugeschnitten, welche über weite Teile einzig im Mittelpunkt steht.
Ganz offensichtlich waren sich die Macher darüber einig, einen perfekt trainierten Hund am Set zu haben, was viele Szenen untermauern, die das eigentliche Treiben nur sekundär vorantreiben: Er öffnet Türen, steigt dem Hund der Nachbarschaft nach, beißt Bremsschläuche ungeliebter Nebenbuhler menschlicher Natur durch und ahnt sogar, wenn man ihm vergiftetes Essen unterjubeln will, was eine perfekt eingefangene Szene mit entsprechender Mimik belegt.
Tatsächlich ist der hervorragend dressierte Hund, trotz mangelndem Fortgang der Story ein absoluter Hingucker.
Die Geschichte an sich bringt hingegen hanebüchene Theorien auf den Tisch, die aus wissenschaftlicher Sicht eher aus den 50ern stammen könnten. Dem Hund wurden diverse DNAs verabreicht, vom Jaguar, über Leguan und Bär, um ihn zum perfekten Wachhund zu formen. Das führt dann zu beinahe lachhaften Szenen, wie dem Heraufklettern eines Baumes mit anschließendem Verschlingen einer Katze, dem gewonnenen Wettlauf gegen ein schnell fahrendes Auto und der farblichen Tarnung in einer Garage, wo er sich mal eben als Gerümpel verkleidet.
Solche Szenen berühren bereits den Bereich Trash, obgleich es auch solchen Momenten nicht an Unterhaltsamkeit mangelt.
Als Schwachpunkt kristallisiert sich da schon eher das zu dünne Skript heraus, welches zu keiner Zeit für Überraschungen sorgt. Hund Max taucht bei Lori unter, - ein Herz und eine Seele, die Cops werden vom Wissenschaftler mit der Suche beauftragt und belächeln selbigen nur, indes der Hund so langsam aggressivere Züge annimmt, weil ein bestimmtes Serum seine Wirkung verliert. Zwischenzeitlich beißt das Tier einige Randfiguren (verscharrt auch gleich deren tote Körper) und am Ende stellt sich lediglich die Frage, ob der gewissenlose Wissenschaftler sein angemessenes Ende findet und Frauchen und Hund wieder vereint werden.
Dennoch wurde die Story sauber umgesetzt, besonders im visuellen Bereich ist die variable Kamera zu erwähnen, die einige rasante Fahrten aus verschiedenen Perspektiven hinlegt und effektiv festhält, mit welcher Wucht der hoch gewachsene Mastiff agiert.
Neben dem vielseitig talentierten Vierbeiner sehen auch bekannte Gesichter wie Lance Henriksen und Ally Sheedy reichlich blass aus, vor allem gegenüber späteren Szenen, als Max von einigen Attacken bereits gezeichnet ist (wofür unter anderem sauber nachgebildete Puppen eingesetzt wurden). Jedoch erhalten die menschlichen Akteure auch kaum genügend Background um sich hervorzutun.
So mitreißend wie „Cujo“ gestaltet sich die Angelegenheit im Endeffekt nicht und auch der Blutgehalt ist bis auf wenige Bissszenen recht gering, doch das allgemeine Erzähltempo sorgt für Kurzweil und ein rundum effektiv abgelichteter Hund für den Rest.
6,5 von 10