John Woo und Tsui Hark hatten sich während den Dreharbeiten zu Teil 2 leider zerstritten. Deshalb nahm Woo nach dem zweiten Teil Abstand von der Serie und drehte " Bullet in the Head ". Tsui Hark schrieb das Drehbuch für Hexenkessel Saigon, produzierte es und führte gleichzeitig noch Regie.
Inhalt:
1974: Mark reist nach Saigon um seinen Vetter und seinen Onkel nach Honkong zu holen, dazu brauchen sie erst mal Geld und lassen sich auf einen Deal mit der hübschen KItty ein. Mark und sein Vetter Michael verlieben sich in Kitty. Doch Kitty verbirgt viele dunkle Geheimnisse, denn ihr Exliebhaber nimmt die beiden auf die Schippe und bringt auch Marks Onkel um. Mark und Michael rüsten sich zum Kampf und müssen zusätzlich noch gegen einen korrupten General antreten.
Sehr enttäuschend was Tsui Hark hier produziert hat. Der Anfang ist ganz amüsant als Mark erst mal vom Zoll auseinandergenommen wird und bis zur Geldübergabe mit Kitty, wo man nach einer halben Stunde endlich mal was an Action zu Gesicht ist der Film auch ganz passabel. Da gibt es mal eine circa zehnminütige Actionsequenz, wo ganz brauchbar ist, welche man aber lange nicht mit einer Wooschießerei vergleichen kann, denn man sieht keinen einzigen blutigen Einschuss und es ist auch lang nicht so spektakulär. Aber dann wird der Film zäh wie Leder, irgendwie vergisst Hark dass er ja einen Actionfilm dreht und so muss man sich mit einer trockenen Liebesgeschichte herumschlagen, die überhaupt nicht dazu passt. Das Ganze wird mit der Zeit immer langweiliger und das geht dann bis zum Finale, welches gegen die Vorgänger sehr schwach ist. Wenigstens dort bekommt man ein paar blutige Einschüsse geboten, aber wirklich nur ein Paar.
Ich hätte mir gewünscht das Mark ein bisschen mehr in Aktion tritt, aber der steht entweder nur da und guckt vor sich hin oder wird zusammengeschlagen, erst ganz zum Schluss darf er dann ein bisschen schiessen, denn er soll ja eigentlich der Held des Films sein und in den Vorgängern verkörperte Chow Yun Fat immer den coolen, vor allem sympatischen Helden. Aber hier ist er irgendwie nur ein Mitläufer.
Tsui Hark änderte alles, Schauspieler, andere Story, zum größten Teil die Musik. Die einzige Gemeinsamkeit zu den Vorgängern bleibt Chow Yun Fat. Er spielt seine Rolle gewohnt solide, aber mit lange nicht so viel Enthusiasmus wie in den beiden Vorgängern. Anita Mui als Kitty ist ganz nett anzusehen und der Rest der Darsteller machen ihre Sache ganz gut.
Immerhin hat Hark optisch eine Menge aus dem Film herausgeholt, so wirkt die Kulisse saigon wirklich sehr bedrohlich, leer und dreckig. Die Musikuntermalung der beiden Vorgänger war klar besser und ganz selten wird diese auch benutzt, Harks Klänge sind nicht schlecht, aber lang nicht so passend und peppig wie die der anderen Teile.
Außerdem ist der Film einfach zu lang, für knappe zwei Stunden hätte Tsui Hark mehr Action zeigen müssen. Der Film besteht eigentlich nur aus zwei größeren Actionszenen, der Rest ist Firlefanz und sehr unspektakulär. Wenn Woo hier das Zepter in der Hand gehalten hätte, wäre auch aus diesem Film etwas geworden, zumindest die Action.
Fazit:
Mit Abstand der schlechteste " City Wolf ". passable Action, nur davon viel zu wenig, unspannend und einfach langweilig. Die Darsteller sind recht ordentlich und die Kulisse gut dargestellt, aber das war es auch schon.