Milliardär Miller macht Miese...21.03.2014
Kurz am Steuer eingenickt und schon gehts dahin mit dem Leben...Geliebte tritt zutage, Ehefrau will so nicht mehr, Firma vom Ruin bedroht, Polizei im Genick...da kann man schon mal verzweifeln. Richard Gere als Milliardär indes bleibt kühlt und rettet, was zu retten ist.
Prinzipiell sind Filme aus dem Geldgewerbe mir recht und billig, hier jedoch wird es schlimmer, je länger der Film dauert. Das Drehbuch beginnt sehr packend, Gere in der Hauptrolle ist auch eine Bank, der alte Silberrücken, doch selbst die guten Nebendarsteller reichen nicht aus, um das eine, große Manko auszugleichen: man verliert fast alle Nebenhandlungen aus dem Auge, es werden Beziehungen fixiert, deren Hintergründe nicht aufgedeckt werden, Figuren treten auf, die einfach so wieder fallengelassen werden, nachdem sie ein paar bedeutende Sätze gesagt haben, und auch die Kriminalgeschichte wird quasi en passant aufgelöst, durch einen unglaublichen und nicht wirklich logischen Bauerntrick.
Das ist schade, denn das zentrale Element - ein Mann, der sich verspekuliert hat, ist plötzlich in Gefahr, alles zu verlieren, was er sich aufgebaut hat - wäre durchaus geeignet gewesen, einen passablen Börsenthriller zu tragen. Der Fehler des Films ist es, das zentrale Element aus den Augen zu verlieren, sich irgendwo zu verzetteln und dann auch noch relevante Details weder zu erklären noch mit Hintergrund auszustatten. Da hilft dann auch das schicke New York wenig, wenngleich die Kamera mit einigen interessanten Perspektiven punktet. Aber man hat eben alles, was hier vorkommt, schon besser gesehen, dazu noch der sperrige Titel, der nichtssagend ist...Gere hat kein gutes Händchen, wenn er so ein echtes Comeback schaffen möchte, dazu braucht es mehr als Dutzendware.
Toll aber eine Dialogzeile, geäußert gegenüber seiner Tochter..."du bist nicht meine Partnerin. Du arbeitest für mich. Alle arbeiten für mich!" Das läßt tief blicken in die Seele des Machtmenschen...insgesamt noch 6/10.