Arbitrage - Macht ist das beste Alibi (2012)

Solide, brav, bieder, erwachsen, ruhig, unterhaltsam, gediegen…

Das sind die Eigenschaften die mir bei ARBITRAGE hängengeblieben sind. Diese sind bei weitem nicht alle negativ gemeint. Ich habe einen einigermaßen stylischen irgendwie in den 80ern hängengebliebenen Thriller mit einer an sich guten Geschichte von Geheimnissen hinter einer perfekt wirkenden Fassade erlebt. Sicher, Richard Gere ist nicht im Geringsten mein Fall, aber dies ist nicht sein Problem, auch nicht eins des Films.

Und dennoch schafft es der graue Gentleman Gere das Gestrüpp der Schuldvorwürfe aus seiner betroffenen Sicht mit Leben zu füllen. Susan Sarandon kann ich immer besser leiden von Film zu Film. Auch in ARBITRAGE obwohl sie leider nicht sehr viel Screentime hat. Also daran liegt mein Urteil nicht, aber die diversen Bestandteile zusammen erzeugen das Gefühl eines Films zwischen der A und B-Kategorie. Auch die Synchronisation wirkt etwas eigentümlich, gerade bei den Protagonisten.

Ich habe jetzt nicht geforscht, ob gerade Sarandon und Gere ihre gewohnten Sprecher haben. Aber gerade diese erscheinen mir fremd, aber das kann auch an mir liegen. ARBITRAGE zieht jedoch auch gekonnt die Schlinge der Ungewissheit der Handlung nach hinten immer mehr zu. Tim Roth gefällt mir auch mit seiner leicht diabolischen Art. Aus heutiger Sicht würde es mich wundern, wenn ARBITRAGE nicht noch einen deutschen Untertitel zum besseren Verständnis bekommen würde.

Denn für den Normalbürger ist dieser Begriff u.a. auch der Finanzwelt recht nichtssagend. Die Wetten auf diesen meist irreführenden, im besten Falle nur dämlichen Zusatztitel können also beginnen. Die Story von ARBITRAGE über Macht und Geld und die damit einhergehenden Eigenschaften ist schon sehr brav und konventionell und wenn es spannend wird etwas oberflächlich gefilmt. Das Ende ohne etwas zu verraten: Hollywood pur. Standing Ovations. Und als Zeichen der vermeintlichen Schrägheit des Films dann ein Song von Björk im Abspann. Opps. Die Arme….selber schuld.

4,5/10 Punkten