kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 17.02.2013
Man erwartet zwangsläufig einen übernatürlichen Thriller und diese Erwartungen münzt das Drehbuch in ein Spiel mit den Genreregeln um. Am Anfang ist immer der rational vorgehende Skeptiker, der am Ende unbedingt davon überzeugt werden muss, dass es mehr gibt als die Wissenschaft. "Red Lights" weiß um dieses Gesetz und spinnt daraus ein Netz von Erwartzungshaltungen und deren Brüchen, wozu auch das Genre selbst gehört: Als Gruselfilm, von einigen wenigen Szenen abgesehen, zutiefst ineffektiv, verlagert der Film seine Qualitäten auf ein anderes Level. Der Umgang mit dem Enthüllungseffekt und die Übertragung des Thematisierten auf die Filmstruktur selbst lässt vielmals an Christopher Nolans "Prestige" denken. Zwar kann die Auflösung nicht ganz der eigenen hohen Meßlatte entsprechen, auf dem Weg dahin lässt man sich aber gerne an der Nase herumführen. Ein ungewöhnlicher, schwer zu kategorisierender Film, der visuell immer kurz vor Brillanz steht und am Ende doch etwas Gewöhnliches hat, dessen Drehbuch immer einen Kniff über dem Genrestandard steht und dessen Darsteller qualitativ hochwertige Leute sind, die zwar nicht ihre besten Leistungen abliefern, aber auf ihre Art diesmal ganz besonders faszinieren.
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