Nachdem im Kreml eine Bombe hochgegangen ist, wird dieser Terrorakt dem IMF-Team untergeschoben. Daraufhin wird das "Ghost Protocol" aktiviert, welches alle Agenten und die Organisation als nicht existent einstuft. So ermitteln Hunt und sein Team auf eigene Faust, um herauszufinden, wer hinter dieser Verschwörung steckt und nebenbei müssen sie auch noch verhindern, dass jemand mit Abschusscodes nuklearer Waffen Schabernack treibt.
Zugegeben, die Reihe gehört nicht zu meinen Favoriten. Daher ging ich auch mit keinen Erwartungen an die inzwischen dritte Fortsetzung ran. Allerdings wurde ich positiv überrascht. Denn, um es vorweg zu nehmen, Teil 4 ist ein über weite Strecken unterhaltsamer Thriller geworden.
Die Hauptrolle übernimmt wieder Tom Cruise (grmpf), bekommt aber guten Support in Form von Simon Pegg, Paula Patton und Jeremy Renner, die dankenswerterweise nicht nur zu Statisten verkommen. Die Geschichte selbst bietet keine großen Überraschungen oder Twists, wirkt stellenweise konstruiert und auch etwas zu sehr ausgewalzt, bietet unterm Strich aber eine passende Ausrede, um in Bondmanier um die Welt zu reisen und die Schauplätze schön bebildert in Szene zu setzen (wie z. B. am Burj Khalifa in Dubai). Und in den ersten zwei Dritteln gelingt das auch ganz gut, das Tempo passt und man bekommt einiges geboten. Nur zum Ende hin wird es zäher und der Film scheint einfach nicht auf den Punkt zu kommen; eine Straffung wäre hier durchaus angemessen gewesen.
Schade auch um das Titellied, das hier in einer recht schlappen Variante erklingt - das passt allerdings wiederum zur mauen Titelsequenz, die mit modernen CGI-Effekten nicht allzu viel am Hut hat. Leider zieht sich dieses Manko durch den kompletten Film. Vieles wirkt künstlich und ist als Schöpfung aus dem Rechner auszumachen. Vielleicht ist das aber auch Ausdruck eines gewissen Comic-Charakters, denn der Film kommt nicht so ernst rüber, wie es uns Toms verbissener Gesichtsausdruck glauben machen will. Was den Bösewicht angeht, so bleibt dieser blass; Philipp Seymour Hoffmann aus dem Vorgänger war da schon ein ganz anderes Kaliber.
Der Soundtrack von Michael Giacchino passt sich den Gegebenheiten an, der Humor kommt dosiert und nach 132 Minuten lässt man sich auch noch eine Tür für Teil 5 offen.
Insgesamt ein unterhaltsamer Action-Thriller mit guten Darstellern und schönen Bildern, aber auch einigen Längen zum Ende hin und ... naja, Tom Cruise eben. Dazu kann jeder stehen wie er will, allerdings ist Teil 4 der Reihe trotz alledem noch gelungen.