Review

Mission: Impossible - Phantom Protokoll (2011)

Genau wie z.B. bei der "Alien" Reihe durfte sich auch bei jedem Teil der "M:I" Reihe ein anderer Regisseur austoben und dementsprechend unterschiedlich sind die Ergebnisse. Teil 1 von Brian De Palma ist ein reiner Agenten Thriller, mit Fokus auf Spannung und einer guter Story. Teil 2 von John Woo ist in meinen Augen ein Totalausfall in allen Kategorien und J. J. Abram´s dritter Teil ist ein hervorragender Action Streifen bei dem fast alles passt. Nun darf Brad Bird auf dem Regiestuhl Platz nehmen, der bisher vor allem bei Animationsfilmen (Die Unglaublichen, Ratatouille) Regie führte. Ob so ein unerfahrener Regisseur der Richtige ist um Tom Cruise aus dem Karrieretief herauszuhelfen? Mein Kurzfazit vorweg: Gelungene Agenten Action mit Längen.

Zur Story: Nachdem Ethan Hunt aus einem russischen Gefängnis befreit wird, soll er und sein Team Unterlagen aus dem Kreml stehlen. Doch ihnen kommt jemand zuvor der nebenbei auch noch wichtige Atomwaffen Codes stielt. Um seine Spuren zu verwischen sprengt dieser dann noch den halben Kreml in die Luft und hängt den Anschlag Ethan Hunt und dem IMF an. Nachdem der IMF das Ghost Protocol also die totale Auflösung der Einheit aktiviert, sind Ethan und sein Team auf sich gestellt um einen Atomkrieg zu verhindern. Die Story liest sich ähnlich wie die aus einem Bond Film und klingt erstmal ganz simpel. Um das Ganze spannender und unvorhersehbarer zu machen, fügt man noch einige Nebenplots hinzu und lässt die Gesinnung einiger Nebenfiguren erstmal nicht ganz klar erscheinen. Das Endergebnis ist zufrieden stellend, spannend und abwechslungsreich, lediglich das Finale fällt etwas ab.

Tom Cruise spielt gewohnt cool auf und ist ganz klar die Hauptfigur um die sich alles dreht. Er wird nie ein Oscardarsteller werden, aber die Figur des Agenten Hunt passt zu ihm und ist verdientermaßen seine Vorzeigefigur. Seine Team besteht aus Simon Pegg der für die Abteilung Humor zuständig ist und Paula Patton in der Funktion des Hinguckers für die männlichen Zuschauer. Alle harmonieren sehr gut im Team und es gibt auch bei den anderen Nebendarstellern nichts zu mosern. Lediglich der Bösewicht ist nicht sehr charismatisch und bleibt blass. Schade daß Ving Rhames nicht mit von der Partie ist, sondern sich nur kurz am Ende zeigt.

Positiv ist der gelungene Mix aus Agenten-Team-Einbruch Aktionen, reichlich Action in allen Varianten und passendem unaufdringlichem Humor. Das beste sind die Szenen wo im Team gearbeitet wird und die an den ersten Teil erinnern wie z.B. den Einbruch im Kreml oder auch die Übergabe im Hochhaus. Diese spannenden Elemente sind das Herzstück der "M:I" Filme und dürfen nicht zu kurz kommen. Die Action und die Stunts sind wie auch im dritten Teil recht spektakulär und abwechslungsreich und wirken trotz der Unmöglichkeiten flüssig und echt. Die Verfolgungsjagd im Sandsturm oder auch die Hochhaus Szene sind wirklich gelungen. Gefühlt ist Ethan Hunt permanent am Rennen und alle fünf Minuten fliegt ihm ein Auto um die Ohren. Herausragend sind auch einige Kamerafahrten, gerade die Fahrt über die Hochhäuser von Dubai ist richtig gut. Für Abwechslung sorgt die häufige Verlagerung der Handlung in unterschiedliche Länder. Auch dadurch macht der ganze Film optisch was her und zeigt sein Budget wo er kann. Lediglich der Kreml Explosion sieht man die PC Herkunft zu deutlich an, was bei dem Budget nicht sein darf.

Hauptkritikpunkt ist die viel zu hohe Lauflänge von 130 Minuten. Darin enthalten sind einfach zu viele, nichtsagende und unnötige Laber Sequenzen, die richtig stören. Wäre "Phantom Protokoll" um 30 dieser Minuten kürzer, hätte das dem Film sehr gut getan. So wird das Tempo immer wieder abgebremst. Was mich außerdem gestört hat, war der Einsatz doch etwas zu übertriebener unmöglicher Gadgets wie z.B. die Spider-Man Handschuhe und das Schwebe Kettenhemd - weniger ist manchmal mehr. Schwach und austauschbar geraten ist auch der Bösewicht und auch der gestellte Showdown im Parkhaus erfüllt nicht die Erwartungen.

Insgesamt ist "Phantom Protokoll" irgendwo zwischen dem ersten und dritten Teil einzuordnen und ein guter Agenten-Action Film jedoch leider mit störenden Längen. Hier wäre mal ein Directors Cut der kürzer statt länger ist sinnvoll. Für den nächsten Teil wünsche ich mir mehr Fokus auf knifflige Missionen und weniger Gelaber. Ansonsten weiter so.

Dieses Review zerstört sich in 5 Sekunden selbst. 8/10

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