Review

Kaltes aus Schweden und USA...06.01.2015

Schwedischer Journalist sucht mit Hilfe einer nerdigen Informatikerin nach der verschwundenen Nichte eines Großindustriellen und stößt dabei in dessen Familie auf dunkle Geheimnisse wie Serienmord und Inzest.

Wenn David Fincher darufsteht, ist zumindest die Inszenierung auf technisch sehr hohem Niveau. Und der Film kann dieses Niveau auch und dank seiner Hauptdarsteller sehr lange halten, wobei sich die ruhige Erzählweise durchaus bewährt, auch aufgrund der teils gruseligen Industrial-Filmmusik. Doch seltsamerweise ist irgendwann der Spaß vorbei, lange Ermittlungstätigkeit kulminiert in ein paar wenigen Infoschnipseln samt raschem Finale, welches insgesamt ein wenig gehetzt wirkt. Das aber wäre zu verschmerzen, wenn nicht noch das "Ende nach dem Ende" käme, welches den Film nochmals etwa zwanzig Minuten unnötig in die Länge zieht.

Gut, ich kenne weder die Romane noch die erste Verfilmung, kann daher etwas unvorbelastet an den Streifen herangehen, obwohl ich Remakes generell skeptisch gegenüberstehe. Doch auch so neutral betrachtet ist der Film kein Meisterwerk, sondern ein recht spannender Thriller, der einzelne Themen nur anreißen kann, ohne sie in gebührender Weise zu diskutieren. Schade, denn gerade Hintergründe wie die Nazivergangenheit der Unternehmerfamilie oder das Vorleben der Informatikerin wären deutlich von Interesse gewesen. Und wenn am Ende dann doch der Kollege Zufall regiert und düsteres nur angedeutet wird, dann weiß man, hier wäre mehr möglich gewesen...so nur 7/10.

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