Weil Gary Ewing, der Sohn von Jock und Miss Ellie Ewing und Vater von Lucy Ewing aus „Dallas“, als Versager und schwarzes Schaf der Familie Ewing gilt, beschließt er, die Southfork Ranch zu verlassen. Er heiratet ein zweites Mal seine Ex-Frau Valene, von der er 17 Jahre getrennt gelebt hat, und zieht mit ihr in ein Haus am Seaview Circle in der kalifornischen Kleinstadt Knots Landing. Das Haus hat Miß Ellie den beiden zur Hochzeit geschenkt. Im Seaview Circle wohnen außerdem die fünfköpfige Familie Fairgate, Laura und Richard Avery sowie Kenny und Ginger Ward. Gary arbeitet zunächst in Sids Autowerkstatt „Knots Landing Motors“ und die Ewings leben sich schnell in der kleinen Sackgasse am Meer ein.
Obwohl Knots Landing ja ein offizielles Spin-off von Dalls ist, haben beide Soaps aber nicht wirklich viel gemeinsam. Dort geht es um Männer in Anzügen, großes Öl Busines und die Welt der Schönen und Reichen, während hier doch eher Normalos im Vordergrund stehen. Mit J.R.´s kleinem Bruder ist zwar ein verwandtschaftlicher Bezug da, aber die Stories sind doch ein wenig realistischer, lebensnaher und somit für den Durchschnittsbürger auch bezugsfähiger.
Die Serie erreichte zwar nie die große Popularität des großen Bruders, lief dafür aber beinahe genauso lange, 14 Jahre, knapp 350 Episoden sprechen eine durchaus erfolgreiche Sprache. Die Handlungen entsprechen dabei zwar dem üblichen Schema einer Drama Soap, rund um Liebe, Verrat, Seitensprünge (ein beliebtes Motiv hier), Drogenmißbrauch, Vergewaltigung, die allseits beliebten Zickenkriege und all die vielfachen Themen aus dem Alttagsleben, die man in der langen Laufzeit erwarten darf, aber eben einen Tacken mehr down to Earth als bei Dynasty, Dallas oder Falcon Crest.
Am interessantesten fand ich immer die Dreeicksgeschichte zwischen Zicke Abby (die lokale Joan Collins) und Val und ihrem Ehemann, die jede Menge an Gehässigkeiten produzierte, leider aber nie in einen richtigen Catfight ausartete. Aber auch die zahlreichen Dallas Besuche von J.R. oder Bobby Ewing bringen immer eine gute Dose Fun nach Kalifornien. Allerdings hat das Konzept der durchschnittlichen Leute mit durchschnittlichen Problemen auch das Handicop, sich mit jeder durchschnittlichen Serie, die Themen zu teilen. Manches hat man einfach schon öfter gesehen und wirklich herausragende Charaktere hatte die Serie meiner Meinung nie gehabt (ok, Abby vielleicht, ein herrlich manipulatives Biest), da bleibt dann nur knapp überdurchschnittlich über.
6/10