Die Stunde des Wolfs (1968)

Review

von Frank Trebbin

Der Maler Johan Borg macht mit seiner Frau Urlaub auf einer Insel. Dort gesteht er ihr, daß er seit langem von Alpträumen gequält wird, die sogar seine Bilder beeinflussen. Seine Frau findet heraus, daß sich eine alte Jugendfreundin Johans auf der Insel befindet und entwickelt eine krankhafte Eifersucht. Johan, von Visionen gepeinigt, ergibt sich in mörderische Zwangsvorstellungen, weil er sich von seiner Frau beobachtet fühlt…

Dieses düstere schwedische Drama aus der Hand des Autorenfilmers Ingmar Bergmans gerät durch einige atmosphärisch dichte Schwarzweiß-Bilder zu einer erschreckenden Tauchtour in die menschliche Psyche. Der Horror der Geschichte entwickelt sich aus den inneren Konflikten der Figuren heraus und entfaltet sich explosionsartig. Obwohl das alles ziemlich ernst abläuft, wird man das Gefühl nicht los, daß Ingmar Bergman auch einige augenzwinkernde Blicke für das blutige Geschehen übrig hat. Und jetzt nochmal ganz klar gesagt: „Die Stunde des Wolfs“ ist –trotz des Titels– kein ernster Horrorfilm, sondern in erster Linie ein morbides Psychodrama. Trotzdem mal reinschauen. Mit Liv Ullmann, Max von Sydow, Ingrid Thulin, Gertrud Fridh u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin