"Gefährliche Brandung" ( OT.: "Point Break" ) von 1991 präsentiert sich als kurzweiliger Möchtegern - Reißer der Action-Regisseurin Kathtryn Bigelow ( "Blue Steel", "Strange Days" ), derjenigen weiblichen Vertreterin des Genres, die ihr Handwerk neben vielleicht Mimi Leder ( "Project: Peacemaker" ) am besten versteht.
Der vorliegende Film nun ist eine rasante Mixtur aus Actionthriller und Freundschaftsdrama, gespickt mit zahlreichen Surf-, Fallschirm- und Love - Komponenten.
Überzeugen kann das ganze insgesamt nicht, da die eigentliche Handlung eine klischeehafte, vorhersehbare Nullnummer bleibt und das Drehbuch angesichts Massen an Logikfehlern und Unglaubwürdigkeiten zu häufig Elemente bemüht, die arg dumm konstruiert wirken und mit der ansich altbackenen Formulierung als "an den Haaren herbeigezogen" tituliert werden müssen.
So ist die ganze Freundschafts-Geschichte zwischen FBI-Undercover-Jüngling und Livestyle-Surferkriminellem eher aufgesetzt-schicksalhaft als tatsächlich bewegend oder gar glaubhaft.
Wie gesagt, aufgrund arger Vorhersehbarkeit erwarten den Zuschauer beim Betrachten und Aufnehmen der Minimal-Handlung keine wirklichen Überraschungen.
Dazu kommen Mankos der Darstellerriege:
Neben einem pseudo-coolen, uncharismatischen Billig-Schurkie Patrick Swayze ( "Dirty Dancing" ) nervt ein überforderter Keeanu Reeves ( "Speed", "Matrix" ), der ohne seine heute zumindest etwas ausgeprägteren Qualitäten als Hauptdarsteller den Film nicht zu tragen vermag.
Lori Petty ( "Free Willy" ) ist ganz nett, spielt aber wie alle anderen nur auch nur einen Abziehcharakter. Überraschend ansehnlich spielt in einem seiner wenigen Glanzpunkte hier einmal der sonst zum Wegschauen animierende Gary Busey ( "Alarmstufe: Rot" ).
Seinen eigentlichen Reiz bezieht "Gefährliche Brandung" eben durch die handwerklich gekonnte Inszenierung, die Regisseurin Bigelow uns mit Slow-Motion-angehauchten Shoot-Out-Szenen, halsbrecherischen Verfolgungen, imposanten Surfer- und Wellen- Aufnahmen sowie spektakulär-rasanten Fallschirmsprung-Passagen darbietet. Letztere überzeugen eben durch die schon sehr beeindruckenden Stunts, Montagen und Aufnahmen.
Alles in allem ist "Gefährliche Brandung" also ein aufgrund von gelungen gefilmten Action- und Extremsport- Szenerien sehenswerter und kurzweiliger, angesichts der schwachen Storyline und der kaum überzeugenden Besetzung allerdings auch stark überbewerteter, anspruchloser Actionthriller, dessen Verwendung auf Videoabenden aber kaum der Stimmung schaden wird.