Review

Wunderbare Mischung aus Surfen und Thriller – 17.12.2007

Und da sage noch einer, Frauen könnten keine Actionfilme drehen! Frau Bigelow hat ja bereits mit ihrem Erstling „Near Dark“ ein ambitioniertes Stück Action vorgelegt, dort aber auch keine Actionszenen um ihrer selbst willen gedreht. Und ähnlich verhält es sich hier, denn die spärlich verteilten Actionsequenzen sind hervorragend inszeniert, fügen sich indes aber geschmeidig in die Handlung ein. Leider ging es ab diesem Film mit de Karriere von Frau Bigelow recht fix bergab, auf den ebenfalls recht guten Polizeifilm „Blue Steel“ folgten keine Highlights mehr, und auch der Film mit Jamie Lee Curtis ging weg von Action und hin zu Drama mit Thrillerelementen. Da muß man sich nicht mehr wundern, wenn aktuell kaum mehr gute harte Filme aus Amerika zu uns in die Kinos kommen. Man sieht auch hier, wie schnell kurzer Ruhm sich den Gepflogenheiten der Filmproduzenten anzupassen hat.

Schade, denn der Film steht für sich ziemlich allein, verknüpft er doch atemberaubende Bilder von Surfern mit einer recht kurzweiligen Räuberpistole. Schon seit Jahren rauben vier Gangster, als Ex-Präsidenten der USA getarnt, Banken aus, sehr professionell, sehr erfolgreich. Es ist nun am FBI-Neuling Utah, sich nach einigen Ermittlungen in die Surferszene einzusteigen und verdeckt zu ermitteln. Schnell findet er heraus, daß der örtlich Surfguru, ein Adrenalinjunkie par excellence, als Kopf der Bande hinter den Banküberfällen steckt, doch leider kommt die Liebe der Verhaftung in die Quere. So muß Utah viele schwerwiegende Entscheidungen fällen, die nicht immer von seinen Dienstherren getragen werden und auch Kollateralschäden in den Reihen des FBI hervorrufen. Doch irgendwann kommt auch für den bösesten Buben die finale Welle…

Ganz großes Kino gibt es teils in atemberaubenden Zeitlupensequenzen zu sehen, wunderschöne Wellen, da bekommt man sogleich Lust auf Urlaub. Doch leider geht der Film zuweilen etwas zäh voran, gerade die Liebesgeschichte bremst das Treiben ein wenig aus. Doch schnell nimmt der Film wieder Fahrt auf und beschert uns schöne Szenen von adrenalingetragenen Sportarten wie Fallschirmspringen und Wellenreiten. Zum Glück müssen wir uns als Zuseher nicht nur auf Keanu Reeves verlassen, sondern haben noch den wie stets gut aufspielenden Gary Busey und auch den erstaunlich guten Patrick „Dirty Dancing“ Swayze dabei. Diese drei passen prima in den Fortgang des Films, bescheren uns auch launige Dialoge und haben sichtlich Spaß bei der Sache, wobei sich diese Spielfreude auch auf den Zuseher überträgt. Ein schöner Bastard ist das, ohne Kopisten, ohne nochmals vergleichbares – 8/10.

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