Grundsolider Copthriller von Mike Figgis, der mit einem gelungenen Cast und einer konventionellen aber durchaus spannenden Geschichte um interne Ermittlungen bei der Polizei aufwarten kann. Leider fehlt es der Inszenierung doch ziemlich am nötigen Pepp, um wirklich in die A-Liga des Thrillergenres aufsteigen zu können. Da können Richard Gere und Andy Garcia noch so überzeugend spielen.
Die technisch saubere Inszenierung versteht es zwar, einen professionellen Eindruck zu hinterlassen, es gelingt Regisseur Figgis jedoch nicht, den Zuschauer derart gefangenzunehmen wie beispielsweise jüngst Michael Mann mit seinem genialen "Collateral". Es fehlt u.a. der Optik am letzten Gespür für die richtige Einstellung und auch zusätzliche Farbfilter hätten hier und da sicher nicht geschadet. Nur wenige Szenen wie Garcias Besäufnis gegen Ende des Streifens können in dieser Hinsicht wirklich überzeugen. Ähnliches gilt für die akustische Untermalung: Alles ganz nett aber irgendwie zu unauffällig.
Den relativen Mangel an Action kann "Internal Affairs" immerhin durch die unterhaltsame Story noch einigermaßen auffangen. Qualitativ gehen die wenigen, teils blutigen Schiesserreien jedenfalls in Ordnung.
Hätte man hier einen echten Thriller-Experten auf den Regiestuhl gesetzt und womöglich noch einen schönen Cliffhanger eingebaut, wahrscheinlich wäre das Ergebnis gleich eine Klasse besser ausgefallen. Einmal ansehen ist dennoch vor allem des starken Richard Gere wegen nicht verkehrt.