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Die Ehe von Addie und Jonathan wird nach dem Unfalltod ihres Sohnes Thomas auf eine schwere Bewährungsprobe gestellt: Ihre Trauerarbeit ist noch nicht im Entferntesten abgeschlossen, als sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf geschreckt werden: Vor ihrer Haustür steht die mysteriöse Rachel. Sie sagt, sie sei beim Wechseln eines platten Reifens von Fremden attackiert worden und nur mit Mühe und Not entkommen. Zwar kann Jonathan niemand entdecken, trotzdem lässt das Paar die verwirrte Frau ins Haus.


Einmal mehr bekommt es der Zuschauer mit einem Film zu tun der sich augenscheinlich der Home Invasion Thematik widmet, im letzten Filmdrittel jedoch vollkommen andere Wege einschlägt, um letztendlich einen sehr guten Gesamteindruck zu hinterlassen. Regisseur Todd Levin präsentiert hier nämlich eine gelungene Mixtur, die gerade zum Ende hin ihre starken Mystery-Elemente in den Vordergrund rückt und einem ehrlich gesagt durch den dadurch eingebauten Twist auch einen herrlichen Überraschungsmoment offenbart. Ganz generell unterscheidet sich der Film doch ganz erheblich von den üblichen Genre-Kollegen, denn in vorliegendem Fall wird keinesfalls auf die ansonsten üblichen Foltermethoden zurückgegriffen und auch ein echter Härtegrad ist in keiner Phase der Geschichte zu erkennen. Vielmehr überzeugt "Static" durch eine sehr ruhige-und bedächtige Erzählweise, wobei zudem eine äußerst emotionale Komponente zu verspüren ist, die sich insbesondere durch die beiden Haupt-Charaktere zu erkennen gibt. Das Addie und Jonathan nämlich auf tragische Weise ihren kleinen Sohn verloren haben wird schon nach wenigen Minuten klar und durch diesen Aspekt sowie den spürbaren Schmerz der beiden baut der Betrachter eine emotionale Ebene zu den beiden auf. Laut diversen Kritiken liegt für manch einen anscheinend gerade hier eine Schwachstelle des Werkes, da man aufgrund diverser Szenen auf das meiner Meinung nach überraschende Ende schließen könnte.

Sicherlich liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters, denn in meinen Augen liegt hier vielmehr ein gekonnter Story-Aufbau vor, der im letzten Drittel sogar einen Hauch von Genialität erkennen lässt. Was sich also zu Beginn wie ein eher typischer Home Invasion Thriller aufbaut, nimmt mit der Zeit immer stärker zum Ausdruck kommende mysteriöse Züge an, was zwangsläufig für eine ganze Menge Spannung sorgt und zudem eine immer dichter erscheinende Atmosphäre in den Mittelpunkt rückt, die ab einem gewissen Zeitpunkt für herrliche Gänsehaut-Momente sorgt. Das Geschehen nimmt dabei trotz der äußerst ruhigen Erzählung immer intensivere Formen an was zusätzlich durch den Aspekt unterstützt wird, das man im Mittelteil der Geschichte mit einem echten Fragezeichen vor dem Gehirn konfrontiert wird. Es ergibt sich nämlich eine Phase, in der man durchaus sämtliche Ereignisse in Frage stellen kann, denn zu einem gewissen Zeitpunkt weiß man so gar nicht mehr, wie man die ganze Chose einordnen soll. Auch wenn manch einer das vollkommen anders sehen mag liegt genau hier die große Stärke von "Static", wird man doch in dieser Phase immer stärker auf die endgültige Lösung des Ganzen vorbereitet.

Die von mehreren Leuten kritisierte Eröffnungs-Sequenz des Filmes wird gerade im nachhinein für Diskussionen sorgen, denn aufgrund eben dieser könnte man zu der Einschätzung gelangen, das die Abläufe doch vollkommen vorhersehbar sind. Doch wenn man einmal genauer darüber nachdenkt kann man aufgrund der dort gezeigten Szene keinesfalls auf die Zusammenhänge kommen, mit denen man im Endeffekt konfrontiert wird. Weiter möchte ich auch gar nicht darauf eingehen, denn ansonsten würde man schon zu viel verraten. Todd Levin hat zwar mit der Eröffnungs-Einstellung durchaus ein Ende des Ganzen vorweg genommen, lässt aber keinesfalls Rückschlüsse zu, wie es letztendlich dazu kommen wird. Es entsteht also auf gar keinen Fall ein Nachteil für den Zuschauer der lediglich seine Gedanken in eine ganz bestimmte Richtung abschweifen lässt, um am Ende jedoch eine große Überraschung erleben soll wenn es darum geht, die Gesamt-Zusammenhänge zu erkennen. Die außergewöhnliche Kombination aus Home Invasion-und Mystery Thriller in dieser Produktion kann also als extrem gelungen angesehen werden und dürfte Freunden des Genres beste-und jederzeit spannende Unterhaltung bieten.

Lediglich die Liebhaber der harten Welle werden nicht auf ihre Kosten kommen, denn Static" beinhaltet keinerlei brachiale-und explizite Gewaltdarstellungen und legt sein Hauptaugenmerk vielmehr auf eine sehr intensive Grundstimmung, die einen phasenweise sogar das Gruseln lehrt. Das mag nicht jeden Geschmack treffen, doch sollte man sich diesen Film auf jeden Fall einmal anschauen, um sich selbst ein Urteil über das dargebotene Szenario zu machen. Ich bin jedenfalls von diesem Werk begeistert und konnte mich auch an dem sehr gelungenen Schauspiel der beiden Haupt-Charaktere erfreuen, die ganz automatisch äußerst hohe Sympathiewerte auf sich vereinen können. Die im Finale einziehende Tragik des Ganzen setzt einem sogar ganz schön zu und entlässt den Zuschauer mit einem dicken Kloß im Hals, der sich erst mit ein wenig Abstand wieder auflösen will.


Fazit:


Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, doch mich persönlich konnte diese eher unscheinbare Produktion in allen Belangen vollkommen überzeugen. Ein wahrlich sehenswerter Genre-Mix der eine eher ruhige Geschichte erzählt, von der aber dennoch eine Menge Kraft und Intensität ausgeht. Emotional und berührend geht einem die Story unter die Haut und man braucht nach Beendigung der Sichtung schon eine geraume Weile, bis man wieder zur normalen Tagesordnung übergehen kann.


8/10

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