Annähernd jede Kultur verfügt über zahlreiche mystische Legenden, wir kennen überwiegend die der griechischen, keltischen und römischen Mythologie, wogegen Fabelwesen aus Malaysia und Indonesien eher unbekannt sind, denn kaum jemand dürfte bis dato etwas vom Jenglot gehört haben.
Dieser Menschenfleisch fressende Unhold sorgt im vorliegenden Monster-Trash allerdings eher für kleine Schmunzeleinlagen, anstatt auch nur ansatzweise Gänsehaut zu erzeugen.
Die Jugendlichen Randy, Denise, Josh und Tammy wollen ein Partywochenende am titelgebenden Strand verbringen und mischen sich zeitig unter die zahlreichen Besucher am Strand. Derweil hat ein Fremder unlängst ein Ritual durchgeführt, nach dem der sagenumwobene Jenglot zu neuem Leben erweckt wurde und schon rasch Ausschau nach Menschenopfern hält…
Die Erzählung hält das Monster nicht allzu lange im Dunkeln, denn die Handlung steigt mit dem Namenlosen am Strand ein, der das Vieh per Ritual reanimiert, aus welchem Motiv heraus auch immer. Danach taucht es eine Weile ab und wir sind mit der Vorstellung der Teens beschäftigt, welche allesamt kaum eine Figurenzeichnung erhalten.
Zwei nähern sich an, einer verträgt keinen Alkohol und säuft trotzdem, während ein drittes Paar hinzukommt, denn Randys Bruder hat sich vorsorglich im Kofferraum versteckt und bandelt nun mit einer ihn fremden jungen Dame an.
Die Sache wäre furchtbar ermüdend, wenn nicht dieses seltsame Vieh mit seinen merkwürdigem Gekrächze in regelmäßigen Abständen auf Randfiguren losginge.
Die Kreatur kann man sich wie einen Nacktmull vorstellen, mit einem Zombieschrumpfkopf und etwas Fusselhaar, runzeliger Haut und einen langen Schwanz, dessen Ende wie eine Entenflosse aussieht. Das Monster ist kaum größer als ein Rauhaardackel, - da wirkt es schon etwas befremdlich, wenn dieses Etwas Menschen bespringt und ihnen in den Hals beißt und kaum jemand die Kraft aufbringt, das Ungetüm einfach abzuschütteln oder zumindest wegzureißen.
Für eine ganze Weile sorgt es kaum für Blutvergießen, da die Attacken aus entsprechend verdeckter Perspektive eingefangen werden, erst später gibt es einen abgefressenen Unterarm und einige Bisse, die mit kleineren Fleischwunden einhergehen.
Jenglot greift zunächst nur im Wasser an, im Verlauf verkriecht es sich in einer Höhle, attackiert im Wald und zum Showdown nistet es sich im Strandhaus unseres Heldenpaares ein, was final noch einen kleinen Twist zufolge hat.
Derweil gibt es zwar keine nackten Tatsachen, aber zumindest einige Bikini-Girls mit netten Moves, da wir besonders im Mittelteil einige Zeit am Strand verbringen und dort lange nichts Interessanteres zu entdecken ist.
Erst als der Blutdurst der Bestie um sich greift und kurzfristig Panik am Strand ausbricht, nimmt das Geschehen Fahrt auf, während das Finale immerhin mit einigen spannenden Versteckspielen aufwarten kann.
Inszenatorisch wirkt der Streifen eher altbacken und scheint sich auf ganzer Linie am typischen Monsterhorror der Fünfziger zu orientieren, was die Unauffälligkeit der Kamera, aber auch die eher teilnahmslosen Darsteller betrifft, wenn sie nicht gerade innerhalb alltäglicher Aktionen völlig übers Ziel hinausschießen.
Der Score ist allerdings okay und eher zeitgenössisch ausgefallen, was besonders in den eher spannenden Momenten durchschimmert.
Es sind also mal wieder Trash-Fans gefragt, die sich wenig um eine ausgeklügelte Rahmenhandlung scheren, eine Menge Logiklöcher in Kauf nehmen können, sich allerdings über handgemachte Monster freuen, von denen hier eines in herrlich altmodischer Form seine Opfer attackiert.
Leider hält der Spaß-Faktor nicht lange an, da das Drumherum zu dröge und wenig humorvoll aufgezogen ist, lediglich das Finale kann noch ein wenig punkten.
Nur für ganz beinharte Monsterfreunde.
Knapp
4 von 10