Meist heitere Episoden an einem Silvesterabend…21.01.2021
Worum geht es?
New York, Silvester. Mehrere Schicksale werden über fast nicht ineinander verwobene Episoden vor dem Betrachter wie eine Anthologie ausgebreitet. Da sind der Sterbende, der noch einmal den Jubel der Menge am Times Square sehen will, während seine Pflegerin ihren im Irak stationierten Mann wieder nur per Video trifft, und die Mittvierzigerin, die mit einem Lieferboten zusammen ihr Leben neugestaltet. Bon Jovi spielt sich selbst als Rockstar, der einen Fehler wiedergutmachen will, während die Verantwortliche der Gestaltung der großen Feier über sich hinauswächst. Eine besorgte Mutter will ihre Tochter nicht alleine feiern lassen, während ein Mann eine wichtige Verabredung einhalten will und ein weiterer Kerl samt hübscher Nachbarin im Aufzug feststeckt. Und da ist leider auch noch Til Schweiger, der in der schwächsten Episode als erster Vater des neuen Jahres den ausgelobten Geldpreis anstrebt.
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Ja, vor allem in der Zeit rund um Neujahr.
Warum?
Viele Genres hatten im Lauf der letzten 30 Jahre ihren Höhepunkt, sind heute aber fast völlig verschwunden. Dazu gehören die straffen, harten Actionfilme mit einsamen Helden genau so wie die romantischen Komödien. Letztere hatten einige Vertreter als Episodenfilme an Bord, und genau diese garantieren einen angenehmen Filmabend mit der Liebsten im Arm. Sie sind kurzweilig, es ist für jeden etwas dabei, wenngleich kaum eine Geschichte Tiefe mit sich bringt, doch das ist in einem Groschenheft auch nicht anders. Ein großer Vorteil der „Kurzfilmsammlungen“ sind das mitwirkende Personal. Gerade bei den romantischen Komödien waren zwischen 2000 und 2010 immer wiederkehrende Gesichter und Stars dabei, die heute von der Leinwand fast alle verschwunden sind. Ashton Kutcher, Sarah Jessica Parker, Halle Berry, Zac Efron…man sieht diese Leute gerne, da man, genau wie sie, auch älter geworden ist. Und so nimmt uns der Film mit in eine Wohlfühlecke, serviert uns viele Happy Ends, ist durchgehend positiv – und gerade das braucht es aktuell mehr denn je zuvor. Was es nicht braucht, ist die leider auch etwas längere Episode rund um Schneiders Til, die ist läppisch und verführt zum Vorspulen. Der Rest aber ist prima, 8/10.