Review

Leider nur mäßiger Bronson-Copfilm, enstanden einmal mehr unter der Regie J. Lee Thompsons. Zwar greift "Kinjite" mit Zwangsprostitution Minderjähriger und dem Kulturgefälle zwischen westlicher und japanischer Zivilisation interessante Aspekte auf, doch verläuft sich der gut 90minütige Reisser insgesamt zu sehr in zähen Füllszenen und schlicht zu lang geratenen, nicht wirklich wichtigen Storybestandteilen. Irgendwie hat man bei den beiden genannten Hauptinhalten stets das Gefühl zwischen zwei Stühlen zu sitzen, die nicht wirklich in Zusammenhang miteinander stehen. Allein die elend lange Einführung um den japanischen Geschäftsmann hätte man sich komplett schenken können, da das angeschnittene Thema der sexuellen Belästigung anschliessend völlig im Sande verläuft und sich "Kinjite" auf Rüpel Bronsons Ermittlungen in L.A. konzentriert. Einzig dessen filmische Antipathie gegen alles Japanische hält den Spass notdürftig zusammen.

Ok, von Bronsonfilmen erwartet man ohnehin keine durchdachten Plots. Bei "Kinjite" macht sich verhängnisvollerweise leider aber auch die Action ziemlich rar. Nur ganz punktuell gibts eine kleine Portion schlecht choregraphierter Schläge (in Bronsons Alter geht halt nichts mehr), ferner 1-2 handgemachte Explosionen und einige wenige blutige Einschüsse. Für überdurchschnittliche B-Action reicht das leider nicht trotz insgesamt brauchbarer, wenn auch leicht rassistischer Atmosphäre und technisch gewohnt unauffällig-routinierter Inszenierung. Da es auch in schauspielerischer Hinsicht nichts Besonderes zu berichten gibt, muss sich "Mr. Selbstjustiz" Charles Bronson - möge er in Frieden ruhen - diesmal mit wenig attraktiven 5 Wertungspunkten zufriedengeben.

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