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Lars von Trier versteht es sein Publikum immer wieder aufs Neue zu fordern und zu überraschen. In dieser Hinsicht ist "Dogville" sein, bislang, größter Clou!

Die Theaterlandschaft, welche er aufbauen ließ, erschafft eine minimalistische Künstlichkeit und lässt gerade dadurch glaubwürdig die Geschichte der flüchtenden, Hilfesuchenden Grace (Nicole Kidman) erzählen.

Auch wenn der Vergleich im ersten Moment merkwürdig anmuten mag, so spielt Kidman abermals die Hauptrolle in einem Film der nach vollkommener Künstlichkeit strebt um dadurch den nötigen Realismus zu erlangen, welchen die Geschichte anstrebt...zunächst in "Moulin Rouge!", jetzt in "Dogville".

Während Luhrmann allerdings auf Bombast und bildgewaltige Überwältigung des Zusehers setzte versucht sich von Trier im spartanischem Theaterfilm. Die Geschichte, in Prolog und Akte gegliedert, ist eine äußerst intelligente und fruchtbare Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Mechanismen.

Während Kidman ihre künstlerisch reifste Darstellung bietet wird sie von großartigen Nebendarstellern ergänzt, welche ihre kleinen Rollen, gerade durch ihre Unauffälligkeit, in große Statements verwandeln, wie Lauren Bacall oder Stellan Skarsgaard.

Der einzige Kritikpunkt für mich ist der Erzähler, zumindest in der deutsch-synchronisierten Fassung, die märchenhafte, einlullende Stimme sorgt eher für ein gedehntes Filmerlebnis und lässt den Rythmus des Films erlahmen, welcher an und für sich ja schon mit recht "ruhiger" Hand inszeniert wurde.
Ob dieser Umstand im englischen (John Hurt) ein anderer ist wird durch den Kauf der DVD zu erfahren sein.

Fazit: von Trier hat einen cleveren, wenngleich nicht seinen besten, Film abgeliefert. Ein großartiges, diskussionswertes Konzept, umgesetzt mit hervorragenden Darstellern und einer Story, welche, großteils, fasziniert obgleich sie desöfteren auch recht vorhersehbar scheint.

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