Review

Es ist schon eine eigenwillige Combo, die sich da für „Brain Smasher“ zusammengefunden hat: B-Spezi Albert Pyun als Regisseur und Brachialkomiker Andrew Dice Clay als Hauptdarsteller – doch das Ergebnis funktioniert an sich recht gut.
Ed Malloy (Andrew Dice Clay) ist Rausschmeißer in Portland in Oregon, hat den Spitznamen Brain Smasher weg und trägt diesen auch in silbernen Lettern auf seine Jacke gestickt. Das ist Andrew Dice Clay so Macho wie man ihn mag und tatsächlich darf er direkt in einer ganz amüsanten Telefonszene ganz nett vom Leder ziehen, auch wenn schnell klar wird, dass „Brain Smasher“ nicht die Ruppigkeit von „Ford Fairlane“ besitzt.
Derweil erhält das Supermodel Samantha 'Sam' Crain (Teri Hatcher) eine seltsame Paketsendung vom Schwesterherz, die nach Portland gebracht werden soll. Sam will ihrer Schwester natürlich den Gefallen tun, guckt aber vorher in das Paket, das eine Lotusblüte enthält. Die Sache kommt ihr spanisch vor, weshalb sie das Paket vor der Übergabe lieber versteckt – und tatsächlich: Ihre Schwester wird von Shaolinmönchen bedroht, welche die Blüte haben wollen. Hier hat sich Albert wohl entschlossen, Filme wie John Carpenters „Big Trouble in Little China“ zu beklauen, aber der Mann kann ja auch aus geklauten Plots nette B-Ware zimmern.

Das Verstecken der Blüte hilft kann die chinesischen Klerikalschläger natürlich nur kurz ablenken und so befinden sich die Schwestern bald auf der Flucht vor den Shaolin, welche die Blüte unbedingt haben wollen. Sie müssen sich trennen, wobei Sam ausgerechnet Ed in die Arme läuft…
Man merkt schnell, dass Albert hier einen flotten Film gedreht hat, aber keine größeren Ambitionen hatte – was sowohl Vor- als auch Nachteil des Films ist. Vorteil sicherlich deshalb, weil Albert auf große, pseudophilosophische Schwafelarien verzichtet und den Plot auf das Nötigste zusammenstreicht. So läuft der Film auch nur etwas mehr als 80 Minuten, Längen gibt es keine und schon kurz nach der Einführung bekommt man, wie man es von Pyun ja gewohnt ist, eine reine Dauerverfolgungsjagd vorgesetzt. Überraschungen oder Hochspannung darf man natürlich nicht erwarten, aber hey, wir sind hier bei Albert.
Das Fehlen von wirklich originellen Ideen macht Albert dann durch reichlich Fressegeballertes wett. In hoher Frequenz reihen sich hier die Prügeleien aneinander, wobei Andrew Dice Clay leicht unbeweglich durch die Kämpfe stapft. Dafür haben seine Gegner aber einiges drauf und zeigen einige spektakuläre Moves, die Clay dann mit der Eleganz eines Kneipenschlägers beantwortet. Doch der Clash der beiden Kampfstile funktioniert und die hohe Menge an Fights macht das Fehlen von wirklich spektakulären Actioneinlagen wieder wett.

Leider hat „Brain Smasher“ auch so seine Schönheitsfehler. Zum einen hält sich Andrew Dice Clay enttäuschenderweise sehr zurück, was freche Sprüche angeht (nur am Anfang darf die Kodderschnauze ein wenig böser sein). Ein paar amüsante Witze bietet „Brain Smasher“ dann doch (u.a. ein Spiel mit dem Klischee des dummen Models und der Running Gag, dass jeder die chinesischen Shaolin für japanische Ninja hält), nur leider lockern die Gags die eher drögen Handlungsparts zwischen den Kloppereien nur teilweise auf. Zum anderen ist Alberts Budget hier mal wieder etwas knapp, sodass einige Schauplätze mal wieder nur mit wenigen Requisiten bestückte Lagerhallen sind.
Allerdings erweist sich Andrew Dice Clay als gute Besetzung für den titelgebenden Brain Smasher. Auch wenn er etwas zu zahm rüberkommt, so ist er doch weitaus besser als viele andere Dumpfbacken, die unter Alberts Fuchtel Hauptrollen spielen durften. Teri Hatcher ist auch eine Klasse besser als die meisten anderen Darstellerinnen über die Albert sonst verfügt, alte Pyun-Spezis wie Brion James, Nicholas Guest und (natürlich) Tim Thomerson turnen in Nebenrollen rum. Den Fiesling gibt Yuji Okumoto überzeugend, mit dem Albert ja auch öfter mal drehte.

„Brain Smasher“ ist sicher keiner von Alberts herausragenden Filmen wie z.B. „Cyborg“, doch eine flotte B-Actionkomödie mit reichlich Kloppe und ohne größere Längen ist trotzdem draus geworden. Und das ist mehr als man von vielen anderen Pyun-Werken sagen kann…

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