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New York City: Seit dem Tod ihres Kindes hat Khalids Frau Salama schwere psychologische Probleme. Ein Psychologe rät Khalid dringend, den Job, den man ihm in den Vereinigten Arabischen Emiraten angeboten hat, anzunehmen, damit seine Frau nahe bei ihrer Familie sein kann. Sie kommen in Abu Dhabi an und beziehen ein Appartement im Al-Hamra-Tower. Salamas Mutter macht sich Sorgen, denn das Gebäude steht auf dem Boden eines ehemaligen Dorfs, das von Djinns heimgesucht worden ist. Es dauert nicht lange und Salama ist überzeugt, dass ein Djinn ihr nachstellt. Ein Djinn, der den wahren Grund für den Tod ihres Babys kennt…


Wohin man auch schaut, das bisher letzte Werk von Kult Regisseur Tobe Hooper erntet in der Regel eher sehr schlechte Kritiken. Zugegebenermaßen stellt "Djinn - Des Teufels Brut" auch wirklich nicht unbedingt ein filmisches Meisterwerk dar, aber dennoch ist der Film weitaus besser geraten als manche Kritik es vermuten lässt. Eventuell hat sich so manch einer auch von der irreführenden Altersfreigabe täuschen lassen und einen harten Horrorfilm erwartet, wobei das Szenario viel eher auf gepflegte Gruselkost ausgelegt ist. Eine 16er Freigabe wäre also mehr als nur ausreichend gewesen, denn im Bezug auf visuelle Härte bekommt der Zuschauer überhaupt nichts geboten. Dafür kann die Geschichte mit einer ordentlichen und streckenweise recht dichten Grundstimmung aufwarten und immer wieder geben sich auch diverse Momente zu erkennen, in denen eine Gänsehaut Atmosphäre auf den Plan tritt.

Ganz offensichtlich ist "Djinn - Des Teufels Brut" nicht unbedingt mit einem üppigen Budget versehen gewesen, doch diesen Umstand kann man dem Film nicht zum Vorwurf machen. Zwar merkt man an der ein oder anderen Stelle die beschränkten finanziellen Möglichkeiten, doch insgesamt gesehen hat Hooper das Optimale aus den gegebenen Möglichkeiten heraus geholt. Besonders gut hat mir persönlich die relativ düster erscheinende Optik gefallen, denn dadurch können die Ereignisse doch größtenteils bedrohliche Züge zum Vorschein bringen. Man bewegt sich hier auf einem durchaus ordentlichen Niveau, wobei das vorliegende Drehbuch dann aber als die größte Schwachstelle auszumachen ist. Hier hat der dafür verantwortliche David Tully dann einen ganz entscheidenden Fehler gemacht, indem er schon nach wenigen Minuten ziemlich eindeutig erkennen lässt, auf was die ganze Chose im Endeffekt hinaus läuft. So wird nämlich schon nach wenigen Minuten während eines Gespräches dreier Männer an einem Lagerfeuer die Legende eines weiblichen Djinns erzählt und wenn man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, dann sind die Zusammenhänge äußerst leicht zu erkennen.

Sämtliche darauf folgenden Ereignisse sind nun natürlich vollkommen vorhersehbar und so kann sich auch zu keiner Zeit ein wirklicher Spannungsbogen aufbauen. Zu leicht sind die Abläufe vorher zu sagen und es geht letztendlich nur darum, ob die eigenen Vermutungen am Ende bestätigt werden. Dieser Aspekt schmälert das Filmvergnügen dann doch ganz erheblich, wobei sich aber immer noch ein ziemlich solider Gruselfilm präsentiert, in dem man aber leider keinerlei Wendungen oder Überraschungsmomente erwarten sollte. Das ist eigentlich sehr schade, denn die Geschichte beinhaltet durchaus einige starke Momente. So hat Hooper auch diverse kleinere Schockmomente eingebaut, die allerdings nicht das große Manko der fehlenden Spannung übertünchen können. An dieser Stelle hätte man weitaus mehr bewerkstelligen können, hat dies jedoch durch die viel zu frühzeitige Preisgabe der Zusammenhänge total versäumt. Diesen Kritikpunkt kann man ganz einfach nicht völlig außer acht lassen und letztendlich ist darin wohl auch die Begründung zu finden, warum viele Leute den Film so schlecht bewerten.

Es liegt im Auge des jeweiligen Betrachters, aber trotz der angesprochenen und leider offensichtlichen Mankos konnte mich "Djinn - Des Teufels Brut" recht gut unterhalten. Durch etwaige Versäumnisse ergibt sich aber dennoch ein eher durchschnittlicher Eindruck, doch eine Sichtung des Werkes kann man auf jeden Fall wagen. Die persönlichen Erwartungen sollten dabei aber nicht allzu hoch angesetzt werden, da man ansonsten eher eine leichte Enttäuschung erleben könnte. In darstellerischer Hinsicht bekommt man ebenfalls nur Mittelmaß geboten, denn von den eher unbekannten Akteuren drängst sich niemand durch erwähnenswertes Schauspiel in den Vordergrund, andererseits gibt es aber auch keine nennenswerten Rausreißer nach unten.


Fazit:


Der gute Tobe Hooper hat sicherlich schon viel bessere Filme präsentiert, aber "Djinn - Des Teufels Brut" ist keinesfalls so schlecht wie sein Ruf. Mit etwas mehr Feingefühl hätte man sicher viel mehr bewerkstelligen können, doch auch in der vorliegenden Form ist eine Sichtung des Werkes keinesfalls reine Zeitverschwendung.


5,5/10

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