Das Fliegende Klassenzimmer (2003)

Erich Kästner gehört wohl zu den bekanntesten und besten Kinderbuch-Autoren aller Zeiten! Seine Werke wie "Das doppelte Lottchen", "Emil und die Detektive" oder "Pünktchen und Anton" sind weltberühmt! Filme gibt es mehrere und seit neustem werden seine Romane allesamt wieder einmal neu verfilmt. So auch das wohl berühmteste Buch "Das fliegende Klassenzimmer". Aber wie so oft kann der neue Streifen die Film- geschweige denn die Buchvorlage auch nur ansatzweise erreichen.

Die Story selbst ist dabei allerdings recht gut geworden. Recht geschickt wurde das uralte Buch in die Neuzeit versetzt. Neben Hauptfigur Johnathan (im Original Justus), seinen Freunden, Prof. Kreuzkamm und dem "Nichtraucher", gibt es auch viele neue Charaktere, neue Abenteuer, neue Locations. Und anstatt mit einem Regenschirm wird dieses mal mit zwei Ballons vom Dach gesprungen.

Der Kern der Geschichte, nämlich die Wichtigkeit von Freundschaften wurde zudem zu 100% beibehalten. Diese Botschaft kommt auch recht gut an, ohne das sie irgendwo zu dick aufgetragen wird. Gekonnt und ohne Übertreibungen kann man auch mit diesem Punkt zufrieden sein.

Trotzdem fehlt es dem Film vor allem an eins: guten (Kinder-)Schauspielern! Leider wirken die jungen Darsteller hier allesamt wirklich unsympathisch. Leider keinerlei Schauspielpotenzial vorhanden, alle noch schlechter als die üblichen Kinderleistungen in anderen Filmen. Da träumt man insgeheim davon, das Daniel Radcliffe und Co. diese Truppe schnellstens ablösen würde!
Deutschland muss doch auch noch ein paar bessere Kinderdarsteller haben, oder?

Zudem gehen einem die ewigen Möchtegern-Rapsongs der Kiddies mächtig auf den Geist. Deutscher Rap ist meist eh schon zum Scheitern verurteilt, doch wenn es dann auch noch so ein paar untalentierte Gören probieren, möchte man sich am liebsten die Ohren zuhalten!

Gott sei Dank hat man sich aber bei der Besetzung der erwachsenen Charakteren wesentlich mehr Mühe bei der Auswahl gegeben! Ulrich Noethen spielt einmal mehr auf sehr guten Niveau und Piet Klocke als strenger Direktor ist einfach ne Wucht! Auch wenn man ihn sonst nicht leiden kann, so überzeugt er hier wirklich zu mehr als 100%!

Und auch die Musikauswahl (außerhalb der Rap-Songs) ist entzückend geraten. Wunderschöne und passende Melodien, so dass man dann doch noch ein Auge mehr zudrücken kann!

Fazit: Recht passende moderne Neuverfilmung des Kästner-Klassikers, mit netten Ideen, guter Inszenierung und einer passenden Botschaft. Mit besseren (Kinder-)Darstellern und weniger Rap-Songs hätte das Ganze wirklich ein idealer Film für Groß und Klein werden können. So werden ihn aber nur die Kinder wirklich lieben und die Erwachsenen werden, mit einem Wechselbad der Gefühle, froh sein, den Film endlich überstanden zu haben. Aber über den (hier) wirklich genialen Piet Klocke werden sich wohl wirklich alle freuen!

Wertung: 6,5/10