... Grupe, der ein gefürchteter Boxer war. Seine Boxkarriere verging innerhalb von zehn Jahren. Sein legendärer Ruf ist ihm bis heute erhalten geblieben. Durch seinen skandalträchtigen Boxstil und seine krimminellen Verwicklungen hat er den ungehemmten Selbstruin eines Boxers inmitten der beginnenden Zerrüttungen von Hamburgs St. Pauli gelebt.
Gruppe war am ehesten vergleichbar mit den Pop-Qualitäten Muhammad Alis, freilich nicht mit seinen boxerischen Qualitäten. Dafür aber war er ein Prinz von eigenen Gnaden und als solcher ein Meister in der Kunst der Selbstinszenierung. Auf jeden Fall war der Prinz von Homburg das Glamouröseste, was das deutsche Profiboxen jemals hervorgebracht hat.
Sein bekannter Fernsehauftritt von 1969 im ZDF Sportstudio, indem er die Beantwortung von Fragen verweigerte, hat Fernsehgeschichte geschrieben. Der Film spielt im Boxermillieu der 60er und 70er Jahre und wird uns heute von Berlin über Hamburg bis nach Hollywood führen, dorthin, wo der "Prinz" jetzt sein Leben als Schauspieler bestreitet.
Im Film wird neben der hoffnungsvollen Karriere und seinen Eskapaden auch über eine Zeit berichtet, die in ihrer Enge auch die Provokation begünstigte. Es wird die Geschichte desjenigen erzählt, der sich allen Normen und gesellschaftlichen Regeln widersetzte und umso mehr die deutliche Bestrafung und Ausgrenzung erfuhr. Ein Film über Boxen, das Millieu, Körperlichkeit und den lebenslangen Behauptungswillen eines Einzelgängers.
Quelle: DVD Backcover