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Wieso?... Wieso um alles in der Welt bestehen die meisten Comedys von heute nur noch aus Fäkalienjokes, Witzen unter der Gürtellinie und klischeebehaftetem Firlefanz? Egal ob es nun die Teenies in "Party Animals" sind oder das Stargetümmel in "Super Süß und Super Sexy". Immer wird heftig auf die Kacke gehauen mit dem Ekel- und dem platten Sexhumor. Und ja, auch "Boot Trip" bildet da eigentlich keine Ausnahme. Doch im Gegensatz zu den beiden gerade genannten Streifen kann man hier doch immer wieder mal Lachen.

Die Story selbst ist natürlich wieder einmal nichts besonderes. Mit Klischees behaftet und mit allerhand Sachen vollgestopft, die man eh schon irgendwo mal gesehen hat, kann die Geschichte um zwei Volltrottel auf einer Schwulen-Kreuzfahrt nicht sonderlich überzeugen. Aber das dürfte eigentlich auch keiner verlangen.

Was die Gags angeht gibt es, storymäßig bedingt, natürlich hauptsächlich Schwulen- und Sexwitze zu sehen. Dabei wird natürlich jedes, aber auch wirklich jedes Klischee zig fach durchgekaut, so dass sich man sich doch öfters an den Kopf greifen muss. Zwischendurch blitzen aber trotzdem immer wieder einige Gags auf, die durchaus gelungen sind. Da wäre zum einen die Szene mit dem Zimmerspringbrunnen in der Bar erwähnt, der wohl nicht ganz zufällig auf das Boot gekommen ist. Oder die wirklich herrlich schräge Szenerie in der Jerry, an einer Banane, eine gewisse sexuelle Praktik vorführen soll. Trotz Klischee ist diese Szene der absolute Brüller des ganzen Films. Und auch einige Dialoge, gerade von Jerrys dickem Freund Nick ("Ich hoffe das das was mich da gerade in den Rücken pickt nur ihr Gürtel ist"), können für Heiterkeit sorgen. Insgesamt gesehen kann man eigentlich sagen, dass sich die absoluten Blindgänger (z. Bsp. Sperma-Flug aus dem Fenster) mit den gelegentlichen Brüllern ziemlich die Waage halten.

Ein weiteren Pluspunkt kann der Film zudem durch seine sympathischen Figuren erlangen. Jerry und Nick sind wirklich zwei liebenswerte Trottel, die einem ab und an sogar richtig Leid tun können. Man kann schon richtig mit ihnen mitfühlen, wenn die Beiden vor zwölf, auf dem Boot gestrandeten, heißen Bienen sagen müssen, dass sie Schwul wären. Denn wer wird bei so leckerem Fleisch (seht euch die Mädels an, dann wisst ihr wovon ich rede;)) nicht schwach? (außer einem Homo versteht sich)

Und auch die wirklichen Schwulen auf dem Schiff, sind einem durch die Bank weg sympathisch. Zwar treten sie, wie schon weiter oben erwähnt, wirklich jedes Schwulen-Klischee flach, aber lachen kann man über sie allemal, ohne sich dabei über sie lustig zu machen.

Was die Darsteller angeht ist alles im "normalen" Bereich der weder nach oben oder unten ausschlägt. Oscar-Preisträger Cuba Gooding Jr. und Alt-Star Roger Moore wirken zwar in solch einer Klamotte etwas fehlbesetzt, aber Spaß beim Dreh hatten sie allemal.

Fazit: Ziemlich typische Sexklamotte, bestehend aus einigem Sperma-Humor, pubertären Sex-Witzchen und Schwulen-Klischees in Hülle und Fülle. Durch die mehr als sympathischen Charaktere und den doch ab und an wirklich zündenden Gags kann sich das Ganze aber wohl wollend von anderen Genre-Vertretern abheben und bietet so doch ein ganz nettes Filmchen für zwischendurch. Nichts besonders, aber immer noch besser als 80% der restlichen Sex-Klamotten von heute!

Wertung: 6/10

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