Review

 Krieg der Götter
(Constantin Film)

Regisseur Tarsem Singh begann seine Karriere als Videoclip-Regisseur und schuf hier legendäre Werbe- und Musikvideos wie zum Beispiel das Video zu R.E.M.s Losing My Religion oder den Gladiatoren-Clip für Pepsi. Im Jahr 2000 drehte er dann mit The Cell seinen ersten Spielfilm, der vor Allem durch seine berauschende Optik auffiel. Diesem Stil blieb er auch in seinem zweiten Film The Fall treu, und setzte dem Ganzen noch einen in seinem vorliegenden dritten Film Immortal – Krieg der Götter einen drauf. Angelehnt an die griechische Mythologie, visuell überbordender als Zack Snyders 300, brutal wie Spartacus, bekannte Schauspieler, wie zum Beispiel Stephen Dorff (Public Enemies), Freida Pinto (Slumdog Millionär), John Hurt (Alien, Hellboy) oder Mickey Rourke (Sin City, Iron Man 2) und das Ganze dann noch in 3D!

Die Geschichte ist angesiedelt im antiken Griechenland. Der Krieg unter den Unsterblichen ist ausgefochten, und die Sieger haben sich zu Göttern des Olymp erklärt. König Hyperion, Herrscher der Herakliden (Mickey Rourke) jedoch ist verbittert, da diese ihn, trotz seiner bitten nicht erhörten, und seine Familie durch eine Krankheit hat sterben lassen. Deshalb schwört er Rache, was ihm aber nur mit dem legendären Epeiros – Bogen gelingen kann. Auf seiner Suche zerstört er mit seinen Armeen halb Griechenland, was wiederum die Götter auf den Plan ruft, die, da sie sich nicht selber in die Geschicke der Menschen einmischen dürfen, den mutigen Theseus (Henry Cavill – Die Tudors) auswählen, um die Menschen gegen Hyperion anzuführen. Eine Schlacht epischen Ausmaßes beginnt.

Regisseur Tarsem Singh ist hier in seinem Element. Eine epische Geschichte, übermenschliche Helden, grausame Schlachten, all das präsentiert er in der ihm eigenen Bildsprache. Das ist visuell aufregend, manchmal sogar berauschend, auch wenn er sich nur an die griechischen Mythologien anlehnt, einiges gar frei interpretiert, und damit der Figurenzeichnung inhaltlich ein wenig hinterherhinkt.

Krieg der Götter wirkt wie eine hochprofessionelle, klassische Theateraufführung mit bombastischen und kompromisslosen Special Effects. Hier wird deutlich, dass die Weiterentwicklung der Computereffekte und der Einsatz moderner Technologien ein Segen für Tarsem Singh ist, da es ihm so gelingen kann, noch intensivere und sich ins Hirn brennende Bilder zu gestalten! Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen ein wenig durchdachter und tiefsinniger hätte sein können (obwohl sie die von 300 noch um Längen schlägt), wird dies durch die guten Darsteller, die gekonnt eingesetzte Dramatik und vor Allem die schier unglaublichen Bilder wieder wettgemacht. Somit sollte man sich als Zuschauer zurücklehnen, und genießen (auch wenn einige der Szenen echt hart und drastisch sind). Wer seine Freude an 300 oder Spartacus hatte, der wird um Krieg der Götter nicht herum kommen! Ein wahres visuelles Feuerwerk!

Christian Funke-Smolka

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