Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 06.05.2012

Der zweite Teil funktionierte für mich deswegen nicht, weil die starren Hauskameras viel zu statisch wirkten, was eine enorme Distanz zum Geschehen heraufbeschwor. Im Vergleich zum ersten Teil war das einfach nur spröde. "Paranormal Activity 3" bleibt zwar jetzt weitestgehend bei den fest installierten Kameras, aber erstens werden auch wieder reichlich Handkameraspaziergänge durchs Haus eingestreut und zweitens bringt der zur schwenkenden Kamera umgebaute Ventilator eine ganz neue Dynamik ins Spiel, die es den Regisseuren erlaubt, mit fast panelartigen visuellen Tricks zu arbeiten, indem der Zuschauer hilflos dem starren Schwenk ausgeliefert ist, obwohl er in mancher Szene vielleicht in eine andere Richtung schauen möchte.

Hier und da kann man dem Film sicherlich den Hang zum billigen Schockeffekt unterstellen (Stichwort Kleiderschrank), ganz zu schweigen von der überkonstruierten Pre-Prequel-Storyline, aber über den Punkt, wo man sich über sowas aufregt, ist man bei der Franchise eigentlich hinaus. "Scary" im 60er-Jahre-Wortsinne, also mit einer hauchfeinen, erleichternden, ironischen Brechung am Ende, ist er jedenfalls wieder, weswegen man sich auch leicht an "Insidious" erinnert fühlt. So dürfte gerade die "Geisterszene" bei jenem Publikum durchfallen, das schon der zweiten Hälfte "Insidious" einen verfehlten Grundton vorwarf. Andere sehen hier vielleicht einen von einer Handvoll Filmhöhepunkten.

*weitere Informationen: siehe Profil

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