Review

Ein Franchise muss erst einmal etabliert werden und was „Saw“ und Hostel“ im Bereich der Folterfilme bereits geschafft haben, scheint auch der Reihe „Paranormal Activity“ zu gelingen, zumindest was die Besucherzahlen angeht.
Mit dem nunmehr dritten Teil geht der Stoff zurück zu den Wurzeln und durchleuchtet einige Hintergründe, warum die Schwestern Katie (Teil 1) und Kristi (Teil 2) vom Übersinnlichen heimgesucht werden.

Wir gehen zurück ins Jahr 1988: Katie und Kristi sind noch Kinder und wohnen mit Mutter Julie und deren Freund David in einem Haus. Als Kristi erstmals ihren scheinbar imaginären Freund Toby erwähnt, machen sich Julie und David noch keine Gedanken, doch als es nachts zu unerklärlichen Geräuschen kommt, stellt David Überwachungskameras im Haus auf…

Die Geschichte steigt zunächst 2006 ein, als aus einer Wohnung besagtes Tape gestohlen wird (vielleicht verrät Teil 4 den Dieb), woraufhin man dieses anhand der von David getätigten Videoaufnahmen und Überwachungssequenzen zu Gesicht bekommt.
Anders als bei den Vorgängern wird das Paar recht sympathisch und bodenständig eingeführt, was sich für den Verlauf als deutlicher Pluspunkt erweist.
Auch ist die Qualität der Bänder nicht so schwammig, wie man das eventuell von der Technik aus den Achtzigern erwarten könnte, - das ist zwar nicht wirklich realistisch, aber eine Wohltat für die Augen.

Allerdings entsteht in der ersten Dreiviertelstunde etwas zuviel Leerlauf, Unheil kündigt sich lange Zeit zu vage an und auch die ersten Schockmomente erscheinen schlicht zu vertraut, um für einen Überraschungseffekt zu sorgen.
Erst danach nimmt die bedrohliche Stimmung spürbar zu, zumal sich ein Großteil des Spuks im Kinderzimmer abspielt und kleine Mädchen, die mitten in der Nacht mit unsichtbaren Freunden sprechen durchaus creepy rüberkommen.

Eine pfiffige Idee stellt hingegen die Überwachungskamera dar, welche von einem Ventilatorgetriebe gesteuert wird, was dazu führt, zwei Räume im Wechsel im Bild zu haben, während der andere für einige Sekunden nicht zu sehen ist.
Ansonsten entsteht Spannung hauptsächlich durch nächtliche Geräusche und Bewegungen wie durch Geisterhand, welche zum Ende an Wucht zunehmen und nachdem die Familie kollektiv die Flucht ergreift, zu körperlichen Übergriffen ausarten.
Zum Showdown kommen recht viele Ereignisse zusammen und das Ende lässt einige Fragen offen, doch anderweitig muss es ja noch Raum für eine weitere Fortsetzung geben.

So kommt man vom traditionellen Bloody-Mary-Spiel zum Hexenkult, wundert sich über die Hartnäckigkeit mancher Protagonisten, die Kamera selbst in äußerst prekärer Situation nicht beiseite zu legen und freut sich über die eine oder andere Auflockerung im Mittelteil, bevor das Tempo merklich anzieht und zum Showdown ein paar recht finstere Szenen liefert.
Allzu originell fallen die Gruseleffekte bei der mittlerweile zweiten Fortsetzung von der Idee her zwar nicht mehr aus, doch in diesem Fall sind sie weitaus effektiver umgesetzt als bei den Vorgängern.
6 von 10

Details
Ähnliche Filme