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Obwohl ein heftiges Unwetter tobt, macht sich ein Jumbojet  auf den Weg nach New York. Es ist der letzte Start an diesem Abend in London und die handvoll Reisenden sind einfach nur froh, dass ihr Flieger doch noch startet. Doch kaum  in der Luft scheinen merkwürdige Dinge zu passieren - es verschwinden Passagiere und die beiden Piloten liegen mit durchgeschnittener Kehle im Cockpit. Der Autopilot hat die Kontrolle über das Flugzeug genommen, jedoch steuert er nicht Richtung New York...



Naja, naja. "Airborne" hat neben Mark Hamill einige namhafte B-Darsteller "mit an Board", die die Klischee-Kiste bedienen, dass die Schwarte kracht: Ein Pärchen das nur ans Poppen denkt, ein paar Mafiosos, zwei Soldaten, ein Arzt, ein Inder, ein Nerd, der Lustige und der mysteriöse Antiquitätenhändler, um den sich später diese wurstelige Handlung dann drehen soll. Das Flugpersonal ist auch nicht ohne: Die dusselige Blondine, ein kurzfristig eingesetzter Ausländer, den keiner seiner Kollegen kennt (9/11 wird natürlich erwähnt, also: Vorsicht, evtl Terroristengefahr) und die alteingesessene Stewardess, die mit dem Psychoblick durch die Gänge watschelt, als wäre sie eine gesuchte Serienkillerin.

Regisseur Dominic Burns macht das anfangs ziemlich geschickt, lässt den Zuschauer im Dunkeln und irgendwie jeden Charakter schwer verdächtig erscheinen. So weit, so gut. Was sich zunächst wie ein Slasher anfühlt, bekommt dann zwei Storywendungen verpasst, wobei die erste noch in Ordnung geht.  Hier wird der Zuschauer aufgeklärt, warum die Leute verschwinden. Plottwist Nr. 2 sprengt jedoch alle Grenzen zur absoluten Albernheit. Hier kommt dann die Mystery-Komponente ins Spiel, die mal ganz dreist bei Denzel Washington´s "Dämon" geklaut wurde. Leider mehr schlecht als recht. Denn einen Sinn ergibt diese Wendung nicht und ist einfach nur bescheuert in Szene gesetzt. Warum das Böse erst Rock´n´Roll hier im Flugzeug feiert und nicht schon die 5000 Jahre vorher will Dominic Burns überhaupt nicht erklären.
Und somit legt das Drehbuch mitsamt der Boing einen Sturzflug hin und vernichtet die  halbwegs gute erste Filmhälfte. Der dritte Twist, das Finale, ist dermaßen berechenbar ausgefallen, dass es gerade wieder für diese weitere Einfallslosigkeit einen Punkt Abzug gibt.
Zwischendurch wird immer wieder zum Bodenpersonal geschaltet, das von dem Militär umzingelt ist. Diese Szenen erzeugen Langeweile, strecken den Film und geben bis auf den obligatorisch schlechten Schluss überhaupt keinen Sinn. Immerhin kam man so noch knapp auf 80 Minuten Laufzeit.
 
Zu Gute halten muss man den Machern, dass sie wenigstens bei den Effekten "Handgemachtes" eingesetzt haben und weitestgehend auf den CGI-Schrott verzichtet haben.



"Airborne" stellt sich als eine Mischung aus Horror, Slasher und Twilight Zone heraus und macht anfangs ordentlich Spaß. Wer bis zur ersten Filmhälfte ordentlich einen geschluckt hat und nichts mehr in Frage stellt, kann durchaus mit diesem B-Movie seinen Spaß haben. Fans von durchdachten Geschichten werden sich auf jeden Fall majestätisch beleidigt fühlen.

Ich war die ganze Zeit nüchtern und ganz ehrlich: Ich hab mich einigermaßen unterhalten gefühlt und schon  viel schlechteres auf diesem Sektor gesehen.

4/10

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