Review

Eine High-Tech-Chemiefabrik vor den Toren Hongkongs leitet ungeklärtes Abwasser einfach ins Meer und bedroht damit Millionen von Menschen. Doch die Fischzüchter versuchen sich zu wehren und wollen sich von den Bossen nichts mehr sagen lassen.

Was den Entenhausern Tick, Trick und Track sind ist für Hongkongs Spaß Kung Fu das Triumphirat Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao, leider in ihrem letzten gemeinsamen Streich. Erwähnenswert ist das hier sich die drei nicht alle kennen, was zu einigen Irrungen führt, so das den Großteil des Films sich das Trio gegenseitig bekämpft, was ja aber auch seinen gewissen Reiz hat. Die Story hat ansonsten wenig anregendes zu bieten. Chan (hab die Rollennamen schon wieder vergessen) arbeitet unwissend als schürzenjagender Rechtsanwalt (auch das ist mal was neues) für einen schmierigen Unterweltler mit festgewachsener Zigarre im Mund und als er dessen dunkle Machenschaften erkennt wechselt er die Seiten, bekämpft nun diesen und schleppt seinen nicht-ganz-so-Kumpels irgendwie mit.
Eigentlich gibt es drei langgezogene Höhepunkte in Action Hunter einmal das Versteckspiel Hungs und Biao, während Chan seine Angebetete zu Hause zum Essen bewirtet und die anschließende Balgerei der Drei. Mich soll der Blitz auf der Toilette treffen, wenn dies nicht eine Hommage an die 3 Stooges ist, ich konnte Curly, Larry und Moe direkt bildlich vor mir sehen. Desweiteren eine lange Sequenz mit Chan allein, als er von einem Haufen Strolche auf eine Yacht angegrifen wird und natürlich der große Showdown in der umweltvergiftenden Fabrik des Ex-Bosses.
Allerdings muß man leider genauso konstatieren das so ziemlich alle Szenen dazwischen ziemlicher Tinnef sind. Es gilt nnämlich noch ausführlich zwei Liebesgeschichten einzubinden, die den Verlauf gehörig zähflüssiger machen. Speziell im Mittelteil wirds übertrieben. Ungelogen 15-20 Minuten dürfen Chan und Hung ihre Liebsten anschmachten, Rührseligkeiten austauschen und Hung sogar ein gar lieblich Liedchen trällern. Diese Sequenz erweist sich logischerweise als totale Vollbremsung.
Erfreulicherweise funktioniert der Humor sehr gut, vor allem weil Chan sein gerne getätigten Ausflüge ins Alberne auf ein Minimum reduziert. Richtig lustig fand ich Yuao Bien als neurotischen Psychopatienten und er ist vor allem, neben Chan of course, der im Schlußteil großartige Artistik an den Tag legt. Was er und Jackie (Hung ist aus bekannten Gründen entschuldigt) hier an Turnübungen während der Fights hinlegen ist schlichtweg atemberaubend.
Fans der drei sollten den Film eh kennen, alle anderen ihn kennenlernen. Wenn nur diese verdammichen romantischen Einlagen in Doppelfolge wäre, wär das Ding der Oberknaller, aber eben speziell im gefühlten stundenlangen Mittelteil hab ich permanent den Kopf geschüttelt und einen Blick auf den Schnapsschrank geworfen. Trotzdem gutes Teil.
7/10

Details
Ähnliche Filme