Auch ich gehöre zu der Fraktion, die Below als sehr unterhaltsam empfinden. Entgegen anderer Meinungen ist ein U-Boot meiner Meinung ein erfrischend abwechslungsreicher Handlungsschauplatz und ein netter Kontrast zum sonst üblichen Geisterhaus. Dass man bei einer derartigen Produktion keinen Tiefgang a la Das Boot erwarten darf, solle im Voraus klar sein. Gleiche gilt für die Charaktere: Mehr als austauschbare Typen habe ich nicht erwartet und wurde somit auch nicht enttäuscht - denn die Leistungen der weithin unbekannten Riege sind durchaus ordentlich.
Was fehlt, ist ein "Zugpferd", ein Sympathieträger, der das moderne Publikum mitzureißen vermag. Dies ist auch zugleich auch der größte Schwachpunkt an Below, denn gerade bei den Nebencharakteren kommt man mangels fehlender markanter Merkmale schnell zu unfreiwilligen Verwechselungen und Irritationen.
Dieser Mangel wird jedoch bei aufmerksamem Ansehen des Filmes (Kino scheidet damit fast kategorisch aus) zu einem guten Teil aufgefangen. Alleine im Dunkeln, bei entsprechender akustischer Ausstattung und einem möglichst großen TV entfaltet Below seine Qualitäten: Stimmig ausgeleuchtete Gänge, platte aber wirkungsvolle Schocks und durchaus ein Gefühl von Klaustrophobie und Angst (die freilich nie an Petersens Boot herankommt). Die finale Auflösung ist ebenfalls recht gelungen, jedoch hätte ich mir hier doch eine "phantastischere" Lösung gewünscht. Im Prinzip bleibt am Ende die Frage offen ob nun Geisterhand im Spiel war oder alles bloß Einbildung gewesen ist...
Wie dem auch sei: Below ist meiner Meinung nach eine klare Empfehlung für den Solo-Videoabend mit geeignetem Home-Cinema-Equipment. Fans anspruchsvoller Filme sollten ebenso wie Gorehounds eher einen Bogen um die Videothek machen.