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Nachdem Regisseur David Twohy mit " Pitch Black " einen Überraschungshit landete, arbeitet er hier im Auftrag von Dimension. Wieder sollte er mit einem möglichst geringen Budget, das Maximum am Film herausbringen, was ihm diesmal leider nicht ganz geglückt ist. Es kam zwar zur Kinoauswertung, doch die lief wortwörtlich auf Grund. Man muss aber auch sehen, dass Twohy von Dimension ins Handwerk gepfuscht wurde. Wieder wollte man sich unbedingt an die PG-13 Freigabe halten, somit musste Twohy auf Gore fast komplett verzichten. Zusammen mit Lucas Sussman, Darren Aronofsky schrieb Twohy das Drehbuch, welches natürlich einiger Änderungen unterzogen wurde. Diese Tatsache erinnert stark an den Horrorfilm " Verflucht ", Regie Wes Craven. Auch hier mischte sich Dimension ein und verhunzte damit den ganzen Film.

Wir befinden uns im zweiten Weltkrieg. Das US U-Boot USS Tiger Shark nimmt im Atlantik drei Überlebende eines abgeschossenen Lazarettschiffes auf. Einer der Überlebenden wird als Deutscher identifiziert und von Captain Brice (Bruce Greenwood) persönlich hingerichtet. Kurz darauf geschehen im U-Boot sehr merkwürdige Dinge. Es wird Musik wie von Geisterhand ausgelöst, man wird von einem Zerstörer fast in Grund und Boden gebombt, zudem bekommen immer mehr der Männer Wahnvorstellungen. Schließlich sinkt das Boot auch noch auf den Grund. Bei den Reperaturarbeiten geschehen weitere, tödliche Unfälle. Nur der junge Offizier Odell (Matt Davis) und die Krankenschwester Claire (Olivia Williams) kommen dem grausamen Geheimnis bald auf die Spur, doch dann ist es schon fast zu spät.

Man pendelt hier recht geschickt zwischen Kriegs und Geisterfilm hin und her. Die Story präsentiert sich dabei leider eher schlicht, man durchschaut das Ganze viel zu leicht, erst gegen Ende kann man mit ein paar überraschenden Wendungen punkten. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, welcher nicht ohne Längen für den Zuschauer zu gehen ist. Das Tempo von Twohy´s Erzählweise ist viel zu gemächlich. Zwar legen Filme dieser Art meistens einen kleineren Gang an, aber nicht so klein. Auch die Tatsache, dass der verletzte Deutsche sofort hingerichtet wird, ist alles andere als prickelnd, soll den Zuschauer aber auch etwas irritieren, was den Grund des Spuks angeht.

Die Kulisse weist eine negative und positive Seite auf. Der Grusel im U-Boot funktioniert einwandfrei. Gerade dort kann immer etwas passieren und auch die Tatsache, dass man auf recht engem Raum zusammen ist, dazu ständig Stresssituationen ausgesetzt ist, treibt die Spannung nach oben. Andererseits kann das niemals ein U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg sein, denn dort ist viel zuviel Platz. Die U-Boote, auch die amerikanischen, waren viel enger, lange nicht so hell und freundlich gestaltet. Trotz dieser Tatsache macht Twohy das beste aus den gegebenen Umständen, auch wenn man in diesem Punkt nicht detailgetreu bleibt. Die Sounds dafür könnten düsterer nicht sein und heben die spannenden Szenen gut hervor. Für Horrorkenner sind hier leider keinerlei Schockszenen vorhanden.

Sehr ruhig lässt Twohy die Spannung kontinuirlich steigen, schafft dabei aber keine Höhepunkte. Der Angriff des Zerstörers, die Reperaturarbeiten im Aussenbereich, oder das Finale sind gut gelungen. Aber die ein oder andere Goreszene hätte den Film meiner Meinung nach aufgewertet. Aber man war deutlich an die PG-13 Freigabe gebunden. Die verschiedenen Tode der Männer an Bord bekommt man ausser einmal nie zu sehen. Immer nur das Resultat, wie blutige, oder verkohlte Leichen bekommt man zu sehen. Aus Budgetgründen wird die große Feuerwelle nach dem Kurzschluss nicht mal richtig angedeutet. Obendrauf musste man oft auf CGI zurückgreifen, doch einen Grund darüber zu klagen, gibt es nur selten.

Den Darstellern hingegen kann man eigentlich keine Vorwürfe machen. Bruce Greenwood als falscher Captain Brice ist wirklich in seinem Element. Einerseits sympatisch, andererseits eher unheimlich. Matt Davis und Olivia Williams sind ganz klar die Sympathiträger und gleichzeitig die Helden des Films.
Recht früh dürfen die beiden Charaktere sichtlich in die Heldenrollen schlüpfen, dass man irgendwie überlebt war mir von Anfang an klar.

Passable Mischung aus Geister und Kriegsfilm mit ein paar spannenden Momenten, trotzdem bei Weitem nichts Besonderes, allein wegen des zu gemächlichen Tempos und einiger Längen.

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