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Gerald Tovar Jr. hat von seinem Vater ein Bestattungsinstitut geerbt. Im Krematorium werden neben den Leichen auch giftige Abfälle der Gemeinde verbrannt. Doch Beerdigungsunternehmer Tovar leidet unter einer Feuerphobie und deshalb haben sich etliche unverbrannte Leichen in der Leichenhalle angesammelt. Durch einen Unfall geraten die toxischen Abfälle mit den Leichen in Kontakt und die Toten erwachen zu neuem Leben. Gerald Tovar Jr. ist gründlich überfordert. (Covertext)

Wishmaster vs Dr. Herbest, im Titel Night of the Living Dead vs. Re-Animator, das sind doch Ansätze die bei Horrorfans durchaus Begehrlichkeiten wecken können. Leider trifft das allerdings nur oberflächlich zu, denn beim zweiten Blick stellt sich schnell bereits Ernüchterung ein, sogar noch bevor die Scheibe im Player landet. Da wäre einerseits der Regisseur Jeff Broadstreet, der in seinem Leben noch nie etwas gescheites produziert hat, der auch bereits 2006 für die erste NotlD 3D Version zuständig war, und diese souverän an die Wand fuhr. Dazu kommt ja noch das sich George A Romero vermutlich heute noch auf die Lippen beißt, das man es seinerzeit mit dem Copyright völlig versemmelte und so jeder Hinz und Kunz diesen Namen verwenden darf.
Im Film selbst muß man sich dann auch schon die Frage stellen, ob die Mär jetzt eher eine Komödie sein soll, denn die ersten zwei Drittel der kurzen Laufzeit werden beinahe ausschließlich in Dialogform vorgetragen. Man wirft sich ein paar Filmzitate an den Kopf, Bestatter Gerald debattiert mit seinem geldsuchenden Bruder Harold, die Institutsangestellten kiffen ein wenig und als völlig abstruser und auch weitgehend unlustiger Plot wird die Alaska Politikerin Sarah Palin veralbert, die man im Jahr 2012 entweder schon wieder vergessen oder niemals kennengelernt hat.
Mit dem Klassiker von 1968 hat das Ganze bestenfalls, bis auf einige Anspielungen, minimal zu tun. Wer auf zünftigen Horror hoffte, sollte entweder vorspulen oder den Wecker auf eine Stunde stellen, bis endlich die Zombies aus der gut gefüllten Leichenhalle krauchen dürfen. Aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen lagert Gerald hier seit langem die von „der Firma“ (ui, wer könnte das bloß sein) angelieferten Körper, statt diesem dem vorgesehenen Barbecue zuzuführen. Ab hier wird’s dann deutlich unterhaltsamer und für die 16er Freigabe auch sogar recht ruppig. Da man sich allerdings komplett auf die Leichenhalle konzentriert und so ohnehin nur eine handvoll Darsteller am Start sind, ist das aber dann auch eine Untotenepedemie auf sehr begrenztem Raum und da die Pump Gun von Andrew Divoff auf unlimited Ammo geschalten ist, haben die armen Zombies auch praktisch keine Chance.
Es ist schon traurig, wenn sich da verdiente Horrorkünstler wie Jeffrey Combs und Andrew Divoff hier eine Stunde lang sich als Halb-Comedians bemühen müssen. Das Konstrukt des Scripts ist auf jeden Fall alles andere als ausgewogen. Der Film sollte wohl eine Horrorkomödie sein, nur das eben weder der Horror noch der Humor wirklich überzeugen, da kann das Ding meinetwegen sogar in 4 oder 5 D ausgestrahlt werden.
4/10

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