Staffel 10 - Double Feature - 5/10
Staffel 10
Double Feature [Red Tide + Death Valley]
In der bereits zehnten Ausgabe von „American Horror Story“ werden gleich zwei separate Geschichten und Stilarten über die 10 Episoden ausgepackt. Einmal nach king'scher Art über einen verzweifelten Autor und seine Familie in einem herbstlichen Fischerdorf. Und dann noch ein Bogen rüber zu Außerirdischen und Verschwörungstheorien über die Jahrzehnte in Amerika. Wasser trifft Sand. Auf dem Papier ganz interessant. Und dennoch wirkt's mittlerweile leider nur noch zu selten kreativ und abwechslungsreich, meist recht trocken, zäh und banal - aber immerhin weiterhin mit einem starken Ensemble und audiovisueller Klasse…
+ Vibes von Stephen King und John Carpenter („The Fog“) in Part I
+ gewohnt starke Darstellerriege, die sich für nichts zu schade ist
+ Chemie im Cast über die Jahre gewachsen und noch immer spürbar
+ hochwertiger Look meist
+ immerhin ein paar tiefergehende Gedanken zum Thema „Talent & Erfolg“ in „Red Tide“
+ trashige Seite von „Death Valley“ kann kurzzeitig Spaß machen
+ wie genug Zitate an wichtige Horrormeilensteine
+ Folgen nicht zu lang
+ die Intros sind kleine (eklige) Kunstwerke
+ ein paar frische Gesichter werden zwischengeworfen
+ Gewaltgrad nicht gering+ „Facehuggerbabies“ oder die zuckenden Vampire sind (unfreiwillig) witzig
— beide Parts wirken kaum abgeschlossen
— „Death Valley“ wirkt wie eine chaotische Nachgeburt
— Nacktheit geht (typisch amerikanisch) gegen null
— die Formel „AHS“ wirkt ausgelutschter denn je
— kaum echte Spannung
— alles wirkt eher wie ein Theaterstück einer eingespielten Truppe
— kaum Sympathien oder Fallhöhe
— deutliche Ermüdungserscheinungen in allen Bereichen mittlerweile
— man spürt die „Corona-Ausweich-Pläne“
— leider meist nur Derivat und plumpe Hommage statt Altes auf seine Weise interessant neu zu interpretieren
— wirkt mittlerweile in den schlimmsten Momenten wie Kasperletheater und kaum ernst zu nehmen (selbst auf einem trashig-spaßigen Niveau)
— die vielbeschäftigten Macher (Murphy & Falchuk) wirken deutlich überarbeitet und stellen schon länger Quantität und Paycheck über Qualität
— Umgang mit Idolen, Stars und Verschwörungstheorien (JFK, Monroe, Mondlandung usw.) in „Death Valley“ lächerlich, oberflächlich, dämlich und frech
Fazit: für mich haben zwar beide Ansätze ihre Momente, werden jedoch weder zu Ende gedacht noch blutbadend ausgekostet - und somit bleibt vielleicht eine der buntesten und gleichzeitig blassesten Staffeln „AHS“. Vor allem die zweite Hälfte zwischen Roswell und Teentrash hat arge Strauchler und wirkt wie Kraut & Rüben! (5/10)