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Staffel 3 - Coven

Staffel 3 / Coven


Bitchcraft

Die dritte Staffel von American Horror Story ("Coven") dreht sich um einen Hexenzirkel in New Orleans (einer meiner liebsten Städte überhaupt!) & wird allgemein fast als schwächste Staffel der sich immer wieder neu erfindenden Serie angesehen - kann ich nicht wirklich verstehen. Denn auch diese 13 Episoden waren schnell weggeguckt, ich hatte viel Spaß & man entdeckt stündlich Anspielungen auf Horrorklassiker & -Klischees. Vielleicht muss man sich hier erstmal an die sehr feminine Herangehensweise gewöhnen, dazu kommen mehr Teenager als sonst samt Themen manch einer der Nachwuchshexen - aber zu soapy oder flach wirkte das Ganze auf mich nie.

Besonders beeindruckend & unübersehbar grandios ist mal wieder die Optik geraten. Grieselig, rau, roh, dunkel, ideenreich, hart, schwarz in allen Belangen. Das fängt beim atmosphärischen Vorspann an, führt uns über Rückblenden ins New Orleans vergangener Tage samt Rassenproblematik bis in eine Art Hogwarts für Erwachsene bzw. zickige Mädels. Und was wäre eine passenderer Ort für Magie & Grusel als die Stadt der Hexen, des Voodoo & der sumpfigen Nebellandschaften?! Wie gewohnt wird in die Grundstory rund um das Fortbestehen des Zirkels noch ungeheuer viel eingewoben, was typisch Horror ist, mit dem man aber trotzdem nicht unbedingt rechnet. Um hier nur meine Highlights zu nennen: Zombies, einen Axtmörder mit Faible für Jazz, eine Art Frankenstein & natürlich Voodoo-Hexen. Ein besonderes Lob verdient, dass man sich diesmal besonders dem Kampf von lange Zeit unterdrückten Minderheiten widmet. Sowohl Farbige als auch Frauen stehen eindeutig im Licht bzw. hier eher Schatten ;) Nicht zu politisch, aber trotzdem ein gelungener Unterton. Den bot die Serie zwar schon immer, aber noch nie so klar.

Ein Extralob müssen auch in Jahr drei die, zum Großteil weiblichen, Darsteller abstauben. Neben der immer jede Show stehlenden Jessica Lange, bieten auch Kathy Bates, Angela Bassett oder Taissa Farmiga Performances, denen man verfällt. Aber eigentlich muss man alle aus der Show nennen, denn negativ aus dem Raster fällt keine der Damen bzw. wenigen Herren. Auch wenn viele der Charakter dieser Staffel Teenager sind - das macht das Ganze nicht weniger dramatisch, schaurig oder erwachsen, eher schneller, lustiger, moderner & gemeiner. Wer also an den Staffeln "Murder House" & "Asylum" Gefallen fand, wird auch hier nach kurzer Eingewöhnung schaurig schöne Stunden erleben. Für Horrorfans bleibt die Serie Pflicht. Auch wenn es durch die immer wieder komplett neuen Geschichten jede Staffel, etwas an Identifikation anderer Serien fehlt. Manches wiederholt sich auch unvermeidbar & absolute Spannung/Horror kommt selten auf. Beeindruckt & teilweise begeistert bin ich trotzdem, da die Serie noch genug diabolischen Witz & lustige Boshaftigkeiten bietet, dass einem nie langweilig wird!

Fazit: auch wenn diesmal am ehesten das junge weibliche Publikum angesprochen wird, kann auch die Hexen-Staffel mit Horror-Hommagen, dunklem Humor & tollen Schauspielern mehr als unterhalten! (8/10)

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