Clooney und Pfeiffer haben Kinder…17.02.2009
Hurra, mal wieder ein Verriß, das macht doch gleich viel mehr Spaß. Fangen wir also an…der Film hat zwei Hauptdarsteller, Herrn Clooney und Frau Pfeiffer. Letztere findet Herr Clooney im Film ganz arg großartig, was dem Betrachter schon bedenklich vorkommt, denn am Arbeitsplatz des Herrn Clooney finden sich allerhand wirklich heiße Hasen…na ja, wo die Liebe hinfällt…Herr Clooney und Frau Pfeiffer nun sind jeweils beruflich erfolgreich, er als Reporter, sie als Architektin. Beide sind geschieden, beide haben ein Kind, er eine Tochter, sie einen Sohn. Seine Tochter lebt bei der geschiedenen Frau, der Sohn natürlich bei der Mutter, und der Vater ist als Musiker auch nur eine schnell zu vergessende Nebenfigur. Komisches Rollenbild in Amerika…wenn man sich scheiden läßt, sind die Kinder automatisch bei der Mutter zu Hause. Ich rede hier übrigens von Herrn Clooney und Frau Pfeiffer, weil ich die Rollennamen schon fünf Minuten nach Filmende wieder vergessen habe.
Zunächst haben die beiden nichts miteinander zu tun, aber ihre Wege kreuzen sich bei dem Versuch, die Kinder bei einem Schulausflug rechtzeitig an Ort und Stelle zu bringen. Klappt natürlich nicht…und so müssen für genau diesen Tag jeweils die Arbeit und das Kind unter einen Hut gebracht werden. Beide gehen damit unterschiedlich um. Clooney nimmt die Tochter einfach mit, Pfeiffer hat mit ihrem Sohn da aber schon schwere Probleme, der Knabe ist zwar noch sehr klein, aber übermütig und irgendwie auch schlecht erzogen. Und nachdem zum einen die beiden Erwachsenen ganz zufällig und versehentlich ihre Telefone vertauscht haben, liegt die Lösung für das Tagesdilemma auf der Hand – man paßt einfach gegenseitig auf die Kinder auf. Meisterhaft werden dabei noch zwei tolle Aufträge unter den Hut gebracht, und wenn dann am Ende des langen Tages Clooney und Pfeiffer auf dem Sofa einschlafen, dann wissen wir, hier hat sich gefunden, was sich finden mußte. Ist ja auch zu toll, aus dem Nichts heraus auf einmal wieder eine Familie mit zwei Kindern zu haben statt alleine überfordert zu sein.
Gut, daß der Film so endet war von der ersten Minute schon klar, aber wer meine Reviews liest, der weiß, daß ich zwar Kinder ganz prima finde, diese aber auf der Leinwand nichts zu suchen haben. Und hier nun gleich zwei…um die sich alles dreht, die aber zudem auch reichlich unsympathisch sind. Michael Mittermaier nannte diese Spezies mal „Arschlochkinder“, und ein Blick auf die Frisur des Buben genügt, um zu wissen, daß MM dabei recht hat. Und auch sonst ist der Film nach einem netten Beginn, wo man sich noch schnell ein wenig fetzt, reichlich unerfreulich. Ein Tag genügt, und beide Erwachsenen haben die Liebe zum jeweils anderen Geschlecht wiedergefunden…dazu schöne Brauntöne, trendige Schauplätze, väterlich wirkende Vorgesetzte, nein, das kann man nicht ertragen. Sicher, der Film ist nicht schlecht im Sinne von handwerklich schlecht gemacht, auch darstellerisch kann man nur granteln, wenn man unbedingt will, aber die Story ist so kitschig, vorhersehbar, auf den amerikanischen Kernpunkt der heilen Familie fixiert, daß man sich mit Grausen wenden muß…4/10.