Review

1968 öffnete ein gewisser George A. Romero einem Subgenre ein Tor welches bis heute weit offen steht. "Night of the living dead" war der Vorreiter einer bis dato nicht abklingenden Welle von Zombiefilmen in allen möglichen Variationen. Bereits 1990 durch ein von Tom Savini inszeniertes Remake gehuldigt, hat Regisseur Doug Schulze mit "Mimesis" seine ganz eigene Art der Ehrung realisiert.


Duane ( Allen Maldonado) und sein Kumpel Russel ( Taylor Piedmonte) sind Fans von Horrorfilmen. Seit Jahren fahren sie auf Conventions. Während Russel mit Herz und Seele dabei ist, ist Duane eher skeptisch der Welt des Schreckens gegenüber. 
Als die beiden von einer hübschen Unbekannten Namens Judith ( Lauran Mae Schafer) zu einer exclusiven Party eingeladen werden ist er jedoch Feuer und Flamme und schafft es Russel zu überreden hinzufahren. Die in einer abgelegenen Gegend stattfindende Fete, auf welcher sich eine Menge Freaks mit Masken und Kostümen und auch eine Familie ( Vater, Mutter,Kind) befinden ist allerdings nicht der erwartete Kracher.
Als Duane gerade mal austreten muss fällt er in Ohnmacht...
Als er in anderen Kleidern, in einem ihm fremden Auto aufwacht, weiß er das etwas nicht stimmt. Als dann auch noch Zombies auftauchen und er sich mit einigen anderen in ein Haus flüchten muss ist die Verwirrung perfekt.
Doch als sich die Menschen in dem Haus kennenlernen merken sie bald, das sie anscheinend in einem Horrorfilm sind....
In Night of the living dead....

Trotz der Tatsache das "Mimesis" bereits Douglas Schulze´s vierte Regiearbeit ist, ist dieser hier besprochene Film der erste welchen ich von diesem Herren gesehen habe. 
Mit einem geringen Budget von gerade mal 500.000 Dollar ( laut imdb) realisiert,  hat es der Film schon auf diversen Festivals zum Publikumsliebling gebracht und hat diverse kleiner Preise einheimsen können.

Das liegt meines Erachtens hauptsächlich an der interessanten Story. So wirkt der Film zunächst wie ein interessant eingefädeltes Remake, bis der Film nach ungefähr der Hälfte in eine andere Richtung schwenkt. Diese Richtung dürfte Genre Massenkonsumenten zwar nicht all zu sehr überraschen, aber dennoch wird die Art und Weise gut rübergebracht.
Während Romero ja in eigentlich jedem seiner Zombiefilme Sozialkritik übt, wird hier ebenfalls ein ( auch hier zulande) heiß diskutiertes Thema angesprochen, viel mehr will ich aber darüber jetzt nicht verraten. 

Wer "Night of the dead" gesehen hat ( wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte das aber mal schnellstens nachholen) wird zudem mit viel liebe zum Detail verwöhnt. So sehen die Kleidungen der einzelnen Protagonisten, den Klamotten aus "NOTLD" sehr ähnlich, es werden Zitate wiedergegeben und auch die Location ist der aus dem 68 entstandenen Film zum verwechseln ähnlich. 

Die Kameraarbeit ist solide und durch die eingefügten Soundeffekte wird eine düstere Stimmung erzeugt. Leider kommt diese natürlich nicht an das große Vorbild voran, aber wenn man sich das geringe Budget zu Augen führt hat man hier recht gute Arbeit geleistet. Einzig die "hippen" Zeitlupen kurz Effekten haben mich etwas genervt und passen irgenwie nicht zum gezeigten.

Der Cast der aus mehr oder weniger erfahrenen Leuten zusammen gesetzt ist, macht seine Sache dabei auch im Grunde genommen solide. Sid Haig hält sein Gesicht aber nur für ca. 5-6 Minuten in die Kamera. Jana Thompson welche hier den Charakter der Karan( Barbara) mimt wirkt ab und an etwas aufgesetzt aber kann eine wirklich verblüffende Ähnlichkeit mit Patrica Tallman ( Barbara aus dem Original) aufweisen.

In Sachen Blut und Splatter, hat man sich hier erfreulicher Weise auf Handmade Effekte konzentriert welche zwar einige härten aufweisen, aber nie aus dem Ruder laufen. So wird fröhlich Gedärm gemampft, in Hälse gebissen und 1-2 Kopfschüsse verteilt, ohne aber an die Härte anderer Vertreter heranzureichen.
Der Showdown ist ganz nett hätte aber ruhig etwas mehr bieten können. 

Fazit:
"Mimesis" bietet eine wirklich interessante Idee welche trotz geringem Budget solide inszeniert wurde. Mit liebe zum Detail, einem angemessenen Kunstblutgehalt und im ganzen soliden Darstellerleistungen können hier Fans von "Night of the living dead" ruhig einen Blick riskieren. 
Der etwas zu kurz geratene Showdown und einige Kameraspielereien haben mich dann schon etwas gestört.
Dennoch bleiben unterm Strich 6 Grundsolide Punkte.

Details
Ähnliche Filme