Frisch aus dem Priesterseminar tritt ein junger Reverend seinen ersten Posten in einer idyllischen Gemeinde auf dem Land an. Doch der vermeintliche Friede ist ein Trugschluss, hinter seiner Ladenfassade führt ein Geschäftsmann Sinistres im Schilde. Nachts erhält der Reverend Besuch von einem geheimnisvollen Mädchen, das sich als Vampir entpuppt und den jungen Priester beißt. Am nächsten Tag kann sich der Reverend an nichts erinnern, verspürt aber auf einmal einen unsagbaren Blutdurst, dem er verzweifelt Herr zu werden versucht...
Sensationeller Vampir-Horror
Mit dieser Ankündigung auf dem DVD-Cover werden einmal mehr etliche Leute in die Irre geführt, die aufgrund dieser Aussage sicherlich von einem absolut sehenswerten Vampirfilm ausgehen, der "Das Blut der Priester" im Endeffekt aber leider nicht ist. Vielmehr das Gegenteil ist hier der Fall, denn Regisseur Neil Jones präsentiert dem Zuschauer doch viel eher eine Mogelpackung, die wenig unterhaltsam und stellenweise sogar recht dümmlich daher kommt. Gleichzeitig wird auch noch Etikettenschwindel betrieben indem man mit dem Namen Rutger Hauer wirbt, der jedoch bis auf einen Mini-Auftritt gleich zu Beginn während der gesamten Geschichte nicht mehr zu sehen ist. Wenn nun zumindest die Story rein inhaltlich ein wenig Substanz beinhalten würde könnte man ja noch relativ großzügig über diese Dinge hinwegsehen, doch auch in dieser Beziehung bietet das Werk äußerst wenige Schauwerte und offenbart einen Plot, der doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen erscheint. Als Grundlage dient einmal mehr der Kampf zwischen Gut und Böse, wobei man das Buch Hiob zu Rate zieht, um sich zumindest einen winzigen Handlungsstrang aus den Fingern zu saugen. So dreht es sich also thematisch um einen Mann der auf seine Gottesfurcht geprüft werden soll und was läge da näher, als sich eines Pastors zu bedienen, den man kurzerhand in einen Blutsauger verwandelt, der daraufhin mordend durch die Gemeinde zieht und Bösewichtern das Lebenslicht aussaugt?
Hört sich dämlich an und ist es von der Umsetzung her auch. Man muss schon eine relativ hoch angesiedelte Schmerzgrenze haben um die Ereignisse von Anfang bis zum Ende zu verfolgen, denn nur zu gern würde man doch schon nach dem ersten Drittel des Filmes die Stoptaste des DVD-Players bedienen und den Silberling im hohen Bogen aus dem Fenster werfen, denn was einem hier geboten wird spottet nun wirklich jeder Beschreibung. Ohne jegliche Logik und Schauwerte plätschert hier ein Szenario vor sich hin, in dem man weder einen Sinn noch irgend etwas anderes erkennen kann, das man auch nur ansatzweise als positiv bewerten könnte. Dazu zählt auch das Schauspiel der Akteure, denn obwohl einige recht bekannte Namen wie Rutger Hauer, Tamer Hassan oder auch Doug Bradley in der Darsteller-Riege versammelt sind, bekommt der Betrachter extrem ungelenkes und hölzernes Schauspiel geboten, das sich jedoch nahtlos dem schwachen Niveau des Filmes anpasst. Dabei zählen doch gerade die Briten zu den führenden Nationen wenn man von gelungenen Horrorfilmen spricht, doch in vorliegendem Fall wurde sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das ab und zu auch auf der Insel einmal kräftig daneben gegriffen wird. Man kann sich auch nicht vorstellen, was Neil Jones sich beim schreiben des Drehbuches gedacht hat, sehr viel kann es allerdings nicht gewesen sein. Dafür versucht der gute Mann dann aber durch einige etwas blutigere Einstellungen die unzähligen Mankos zu überdecken, was ihm jedoch nicht wirklich gelingt, denn zu augenscheinlich stechen einem die Defizite ins Auge.
Wen man der ganzen Chose überhaupt etwas Positives abgewinnen kann ist es eventuell die trashige Note, die den gesamten Ereignissen anhaftet, doch selbst die Liebhaber des schlechten Geschmackes werden hier auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, da die Abläufe noch nicht einmal unfreiwillig komisch erscheinen. Machen wir uns nichts vor, es gibt ehrlich gesagt überhaupt keine Dinge, die man bei "Das Blut der Priester" auch nur im Entferntesten schön reden könnte, dieses üble Machwerk ist ganz einfach nur schlecht und beleidigt zudem die Augen eines jeden Film-Liebhabers. Keinerlei inhaltliche Substanz, das Fehlen jeglicher Atmosphäre, schlechte Darsteller und ein Spannungsbogen der gegen null tendiert sind nicht unbedingt als Qualitäts-Merkmale anzusehen, so das man diesem Film beim besten Willen noch nicht einmal einen durchschnittlichen Gesamteindruck bescheinigen kann. Wenn in diesem Szenario das gesamte Talent eines Regisseurs vorhanden ist, dann sollte der gute mann lieber den Weg zur Berufsberatung antreten und sich eine Tätigkeit aussuchen, bei der er wirklich einen wertvollen Beitrag leisten kann, in der Filmwelt wird der Name Neil Jones jedoch ganz sicher keinen großen Anklang finden, wenn das Ergebnis seiner Arbeit so aussieht wie er es hier präsentiert.
Letztendlich bekommt man es also mit einer Geschichte zu tun, die Gott sei Dank nach quälend langen 90 Minuten ein Ende findet und keinerlei nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers hinterlässt. Man kann noch nicht einmal eine einmalige Sichtung empfehlen ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen, so das sich "Das Blut der Priester" wohl lediglich für Leute eignet, denen es im Prinzip vollkommen egal ist was sie im Player haben. Mich persönlich hat der Film jedenfalls grenzenlos enttäuscht und ich ärgere mich maßlos über die vergeudete Lebenszeit, mit der ich weitaus Besseres hätte anstellen können.
Fazit:
Manchmal ist es wirklich ein Kreuz mit diversen Filmchen die noch nicht einmal unterhaltsam sind und zudem keinerlei Schauwerte beinhalten, die man positiv hervorheben könnte. Genau so ein Werk liegt hier vor und man wird nicht lange brauchen, bis die Erinnerung an diese üble Produktion für immer verblasst sein wird.
2/10