Es scheint im Independentbereich immer beliebter zu werden, dass Sujet des klassischen Zombiefilms mit dem eines Endzeitszenario zu kreuzen, da hierfür im Prinzip nicht mehr vonnöten ist, als ein Wald und einige Laiendarsteller. Für die mediale Authentizität reicht hingegen eine Nachrichtensprecherin mit der Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse, während die Action im besten Fall für den Rest sorgt.
Im besten Fall…
Nachdem ein Großteil der Menschheit von Zombies überrollt wurde, haben sich vereinzelte Gruppen im Kampf gegen die Untoten zusammengeschlossen. Journalistin Jillian soll im Auftrag der einzig sendenden Fernsehanstalt eine Dokumentation drehen und sich den „Dead Heads“ anschließen, um zu untermauern, ob sich das gewaltsame Niederstrecken der Zombies als Dienst für die Menschheit erweisen kann…
…im schlimmsten Fall bietet die Handlung allerdings kaum Bewegung, sondern kommt wie ein Ethik-Drama daher, was hier leider dominiert.
Obgleich die Gruppe der Kämpfer nicht aus Soldaten, sondern einem bunten Haufen von Zivilisten besteht, sind lediglich stereotype Langweiler auszumachen und auch Hauptfigur Jillian stellt den Mitgliedern belanglose Fragen, die nie in die Tiefe gehen.
Überhaupt wird mehr um den heißen Brei herumgeredet, kaum jemand erhält mehr als einen vagen Hintergrund, vom Ursprung der Epidemie ganz zu schweigen, denn wie alles mit den Zombies begann, wird mit keiner Silbe erwähnt.
So latschen die Beteiligten durch den Wald, eine spürbare Bedrohung ist kaum auszumachen, allenfalls in der Ferne, und dann werden die Kleingruppen der Untoten unspektakulär und gezielt erschossen, ohne dass auch nur für einen der Gruppe Gefahr bestünde.
Dadurch kommt natürlich erst gar keine Spannung auf, die Situation ist jederzeit unter Kontrolle und auch die Differenzen innerhalb des Trupps halten sich arg in Grenzen.
Zwar werden moralische Beweggründe hinterfragt und im Keller einer Kneipe wollen sich einige Jungs beim erahnbar Unvermeidlichen austoben, doch auf die Spitze bringt es die angestrebte Sozialkritik zu keiner Zeit.
Derweil schauen Splatterfans leidlich in die Röhre, denn bis auf ein paar Kopfschüsse, einen Kehlenschnitt und einen Pfeil im Schädel sind keinerlei Bluteffekte auszumachen, zumal die Untoten fast durchweg aus der Distanz erledigt werden.
Negativ fällt zudem die unruhige Handkamera auf, die offenbar eine besondere Nähe zum Geschehen aufbauen soll, jedoch selbst bei völlig ruhigen Einstellungen keine wackelfreien Bilder zustande bringt, wobei die von Jillian geführte Kamera insgesamt nur einen minimalen Teil der Szenen ausmacht.
Diesem unterdurchschnittlichen Format gleichen sich sämtliche Mimen an, von denen einige auf Anfängerniveau agieren, was die komplett schrottige Synchro natürlich noch verstärkt.
Bezeichnend für den Fokus der überaus lahmen Erzählung ist der ausbleibende Showdown, der wohl eher einen Höhepunkt ethischer Fragen in den Fokus rücken soll, aufgrund handwerklicher und darstellerischer Defizite jedoch völlig in den Hintergrund gerät, womit die Geschichte ohne sonderliche Pointe endet.
Action ist im Prinzip nicht zu verzeichnen, die austauschbare Kulisse des Waldes schafft null Abwechslung und auch von den Untoten geht kaum eine spürbare Bedrohung aus.
Der Streifen schliddert deutlich am Thema vorbei, schlimmer noch, - er bietet nichts, was einen Horrorfreund auch nur ansatzweise fesseln könnte.
2,5 von 10