kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 01.06.2014
Kann man hier eigentlich zu einem anderen Ergebnis kommen als der Tenor vorgibt? Wirklich schlechte Filme sehen anders aus, allerdings muss sich Mabrouk El Mechri den Vorwurf gefallen lassen, aus der Freiheit kein Kapital geschlagen zu haben, unverbrauchte europäische Sets nutzen zu können. Überhaupt artfremd die ganze Visualisierung der spanischen Drehorte, die dermaßen unterkühlt und farblos eingefangen sind, dass sie einer Art sibirischer Vorhölle gleichen.
Entsprechend unpersönlich und steril dann auch der daraus entstandene Film, der somit zum gewählten Titel ganz gut passt: Passiv nimmt man die Kettenreaktionen wahr, mit denen sich Henry Cavills Hauptfigur von einer Szene zur nächsten rettet und dabei einerseits vom Überlebensinstinkt getrieben wird, andererseits den harten Hund in sich entdeckt, der ihn seinem Vater dann doch näher bringt als gedacht. Der wiederum wird von Bruce Willis verkörpert und als Teil jener Phase von Willis' Karriere in die Filmgeschichte eingehen, die von extremer Lustlosigkeit geprägt ist. Was wiederum zum kalten Film passt. Genau wie die einmal mehr brettharte Sigourney Weaver, die ihre abgebrühte Mistsau im Hosenanzug nur so aus dem Ärmel schüttelt. Und was Cavill angeht, der konnte sich immerhin schon mal mit dem Look vertraut machen, der ihn auch kurze Zeit später in Snyders "Superman" zeichnen würde. Geschenkt, dass manche Verfolgungsjagd bei all dem gar nicht mal so schlecht geraten ist und zeitweise immer mal wieder so was wie gedämpfte Spannung durch die Mattscheibe ringt. Eigentlich macht es das Ganze nur noch egaler. Es stimmt also doch: 5/10 ist die schlimmste Note.
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