John Christie ist ein stiller und freundlicher Bürger, der leider nur ein Problem hat: Frauen. Irgendwie hat er es nicht geschafft, ein normales Verhältnis zum anderen Geschlecht zu entwickeln. Deshalb wird er zum siebenfachen Mörder. Im Jahre 1953 wird John Christie hingerichtet.
Dieser elegisch langsame Psychothriller beruht auf dem Fall des tatsächlich gelebten Massenmörders John Christie, der über einen Zeitraum von mehreren Jahren seinem grausamen Trieb nachging und die Leichen im Garten seines Hauses vergraben hat. Im Gegensatz zu anderen Vertretern des True-Crime-Subgenres ist Richard Fleischers Film eine faszinierende Studie eines krankhaften Menschen, die sich wohltuend von jeglicher Spekulations-Freudigkeit befreit hat. Leider ist der Inszenierungsstil für den doch ziemlich packenden und aufwühlenden Stoff etwas zu nüchtern geraten. Vielleicht war dies aber auch die Absicht des Regisseurs, der damit einen gewissen reportagehaften Realismus erreichen wollte. Die Morde werden wenig extrem ausgespielt, stecken aber voller sexueller Anspielungen. Durch das artifizielle Spiel Richard Attenboroughs in der Rolle des Massenmörders ist „John Christie, der Frauenmörder von London“ ein sehenswerter Film, der den Rand des Horrorgenres durchaus streift. Des weiteren mit Judy Geeson, John Hurt, Pat Heywood u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin