Der Film von Richard Fleischer basiert auf dem wahren Fall des sogenannten "Boston Stranglers", der zwischen 1962 und 1964 insgesamt 13 Frauen strangulierte. Er gilt als erster "moderner" Serienmörder in den USA und seinerzeit führten seine Taten zu einer beispiellosen Berichterstattung in den Medien, die auch die Hysterie in der Bevölkerung forcierte. Erschwert wurde die Täterüberführung auch dadurch, dass Frauen unterschiedlichsten Typs und Alters sein Opfer wurden.
Der Film ist nicht so authentisch, wie er sich gibt, so wurde im Film dem Täter Albert di Salvo Schizophrenie attestiert - etwas, was beim tatsächlichen Täter nie diagnostiziert wurde. So wird in dem Film auch nie 100%ig klar, was di Salvo zu den Taten getrieben hatte, sei es Hass auf Frauen (er hatte die Opfer aber nie vergewaltigt) oder ein Missbrauch in der Kindheit etc.
Der Film von 1967 ist aber dennoch sehr spannend, v. a. die Schilderung der Fahndung und die Hysterie der Öffentlichkeit ist fesselnd dargstellt. Fleischer benutzte exzessiv das Mittel des Splitscreens, um die Facetten der Taten zu zeigen, was letztlich passend ist.
Die erste Hälfte des Films schildert die detailgenau die Fahndung, die zweite Hälfte das Verhör von di Salvo, auf dessen Spur man eher zufällig bei einem gescheiterten Einbruch gekommen war, durch den vom Generalstaatsanwalt von Massachusetts gestellten Sonderfahnder.
Herausragend an dem Film ist auch die schauspielerische Leistung von Tony Curtis als di Salvo, der konträr zu seinen meistens eher leichten Rollen hier überzeugend den schizophrenen Mörder spielt. Henry Fonda als leitender Beamter, der ihn verhört, George Kennedy als Detective und andere bieten hervorragende Leistungen.
Wer Lust auf einen im besten Sinne "guten, alten" Thriller mit sehr guten Schauspielern hat, kann der Film "Der Frauenmörder von Boston" nur ans Herz gelegt werden. Trotz einiger kleiner Einschränkungen sehenswert!