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Neverlost (2010)
Das Leben von Josh Higgins ist die Hölle. Gefangen in einer lieblosen Beziehung und von einer nicht schwindenden Schlaflosigkeit geplagt, wandelt er auf dem schmalen Grat zwischen Depression und Wahnsinn. Nur die Erinnerung an Kate, seiner großen Liebe, die er vor Jahren bei einem verheerenden Hausbrand verloren hat, beschert ihm kurze Momente des Glücks. Als er eines Tages scheinbar harmlose Schlaftabletten zu sich nimmt, stellt er fest, dass in seinen Träumen ein neues Leben, ein glückliches Leben, ein Leben mit Kate auf ihn wartet. Die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwinden und Josh fängt an für das zu kämpfen, was er vor Jahren verloren hat. NEVERLOST ist ein hypnotischer Trip in die Welt der Träume. Regisseur Chad Archibald zelebriert einen faszinierenden Genre-Mix bestehend aus Fantasie, Thriller und Drama. NEVERLOST ist ein außergewöhnliches Meisterwerk, welches den Zuschauer mit seinem Wechselbad der Gefühle nicht loslassen wird. NEVERLOST wurde auf dem Fantasia International Film Festival 2010 mit dem Zuschauerpreis ausgezeichnet.

Regisseur "Chad Archibald" sein zweiter Film, dürfte selbst bei Genre Freunden wenig bekannt sein, doch bei "Chad Archibald" handelt es sich um den Filmemacher der besonders 2014 und 2015 positiv aufgefallen ist mit seinem "The Drownsman" und zuletzt seinem "Bite". Bei seinem zweiten Film "Neverlost", um den es hier geht, hat man es mit einem Thriller und Drama zu tun und weniger mit einem Fantasy Film, wie er zusätzlich vermarktet wird, denn klassische Fantasy Elemente wird man im "Neverlost" nicht finden.

Die Story ist interessant aber leider nicht ergreifend, sodass die Geschichte zwar funktioniert aber eben nicht fesselt, was daran liegt, dass der Plot perpetuell verschachtelter wird und man als Zuschauer kaum noch zwischen Realität und Traumsequenz unterscheiden kann. Würde von der Storyline die Sequenzen Platz für eigene Interpretation bieten, sodass man als Zuschauer zwar in eine Richtung abgeholt wird, aber eben Freiräume garantiert, hätte der Film besser funktioniert. Was bleibt, ist eine Art psychologisches Puzzle mit nicht wenig Logiklöchern. Alles im Allen aber durchaus durchdacht.

Die Umsetzung: Hier hat Regisseur "Chad Archibald" alles richtig gemacht, wenn man auf so manch Logiklöcher hinweg sieht, wie zum Beispiel die Überdosierung des fiktiven Präparats Thoracontin. So präsentiert sich "Neverlost" technisch Grund auf solide. Die Kamerafahrten sind ruhig, das Ambiente und die gesamten Locations wirken stimmig. Die Schnitte sind harmonisch und die Ausleuchtung passt auch. Die Musik, die leider bei manch Rezensenten kritisiert wird, finde ich hingegen passend zur Atmosphäre und Stil.

Schauspielerisch konnte "Ryan Barrett" in der Rolle von Josh Higgins absolut überzeugen. Auch nennen sollte man "Samuel Borstein" in der Rolle des bösen Vaters und "Jennifer Polansky", die beide als Antipathieträger eine gute Wahl waren. Schauspielerisch ist "Neverlost" ein guter Durchschnitt.

Subjektiv fand ich den Film eher durchschnittlich. Interessant aber ohne Pep und Würze. Ein oder zweimal schauen kann man "Neverlost" doch das reicht mir dann auch.

Fazit:
Neverlost ist ein Thriller mit Drama Elementen in dem Liebe, Neid und Rache miteinander verschmelzen. Wer sich auf Filme einlassen kann, wo man zwischen Realität und Parallelsequenzen wechselt, der könnte einen Blick riskieren, sollte aber nicht zu Großes erwarten.

Bewertung:
5,0 / 10 Punkten.

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