B-Regisseur Louis Morneau (Retroactive - Gefangene der Zeit, Soldier Boyz) ist dem eingefleischten Filmfan als guter Handwerker bestens bekannt. Aus einem knappen Budget zaubert er meist einen ordentlichen Film. Dazu gehört auch "Bats - Fliegende Teufel", der mit seinen 6,5 Millionen Produktionskosten sogar eine Kinoauswertung erhielt. Doch der altmodische Tierhorror hatte zu dieser Zeit seinen Glanz verloren, so blieben die Einspielergebnisse mäßig. Dennoch wimdet sich Morneau weiter dem B-Horror, jüngst inszenierte er "Joy Ride 2 - Dead Ahead".
In der Kleinstadt Gallup häufen sich mysteriöse Todesfälle, als Ursache macht man einen aggressiven Schwarm Fledermäuse dafür veratnwortlich. Da Sheriff Emmett Kimsey (Lou Diamond Phillips) mit dem Problem nicht alleine fertig wird, holt man die Fledermaus-Expertin Dr. Sheila Casper (Dina Meyer) und ihren Assistenten Jimmy Sands (Leon) zu Hilfe. Die bekommen schnell heraus, dass es sich hierbei nicht um normale Fledermäuse handelt. Dr. Alexander McCabe (Bob Gunton) hat mit den Genen der Fledermäuse herumgespielt, zwei mutierte Exemplare konnten entkommen und die anderen mit einer Art Virus anstecken. Emmett, Sheila und Jimmy rennt die Zeit davon, denn der Schwarm kommt direkt auf Gallup zu.
John Logan (Aviator, Last Samurai) reizt hier zwar jedes Klischee aus, hat aber begriffen, dass man mit Tempo viele Fopas wieder wett machen kann. Dies entpuppt sich rasch als großes Plus von "Bats". Erzählt ist diese kleine Kinoproduktion durchweg in einem hohen Tempo, dem Zuschauer wird nur selten eine Verschnaufpause gegönnt. Dennoch vermag dies mangelnde Innovation nicht zu übertünchen, denn hier bleibt alles vorhersehbar und zu keiner Zeit wird das Happy End in Frage gestellt. Selbst die obligatorischen ersten Opfer, meist ein junges Liebespaar, sind gegeben. Die Erklärung für das seltsame Verhalten der Nachtschwärmer ist simpel. Man nehme eine seltene Fledermausart, mache sie zu einem intelligenten Allesfresser, der sich seiner Umgebung anpasst und schon entwickeln die Biester einen gesunden Appetit auf Menschenfleisch. Natürlich dient auch dies der militärischen Kriegsführung, nebst dem uneinsichtigen Wissenschaftler McCabe, welcher die Viecher extra entkommen ließ. Auf plausible Phrasen sollte man nicht viel Wert legen, denn Morneau lässt Taten sprechen. Die Charaktere bleiben dabei abziehbildhaft, jedoch fällt es dem Zuschauer nicht schwer, sich auf das Trio (Emmett, Sheila und Jimmy) einzulassen.
Bei den Effekten hat man sich auch ins Zeug gelegt, die KNB EFX-Group und Netter Digital kooperierten bei dieser schwierigen Aufgabe. Es wurden viele Fledermäuse nachgebildet, aber gerade due Aufnahme der Schwärme sind am Computer entstanden. Trotzdem hat man hier durchweg gute Arbeit geleistet, leider wurden viele Angriffe der Feldermäuse durch schnelle Schnitte unkenntlich gemacht, dies offenbar um eine möglichst niedrige Altersfreigabe zu erzielen. Aber gerade der Großangriff auf Gallup wirkt trotzem spektakulär, ab uns zu erhascht man doch mal den Blick auf eine blutige Bisswunde. Obendrein werden auch einige Fledermäuse zerschossen, verbrannt oder mit Hilfe von Strom gegrillt. So ist man hier durchweg damit beschäftigt, sich die fliegenden Teufel vom Hals zu halten. Nur das Verhalten des Militärs ist dabei wieder mal fragwürdig, denn bei einer Katastrophe solchen Ausmaßes, hätte man dem Trio niemals soviel Zeit gegeben, um den Schwarm im Alleingang zu vernichten. Aber wen juckts, hier ist Nonstop was geboten, einige gruselige Szenen inbegriffen. Lou Diamond Phillips (The Big Hit, Pentagramm), Dina Meyer (Starship Troopers, The Lost), Leon (Die Gnadenlose Clique, Cover) und die restliche Crew machen einen soliden Job.
Nicht klug, ideenreich oder mordsmäßig spannend, sondern eher klischeeträchtig, ein bisschen gruselig, aber dafür sehr temporeich. Morneau inszeniert die Chose tadellos, vor allem wenn man den beschränkten Geldbeutel bedenkt. Altmodisch angehauchter Tierhorror ohne Überraschungen, vielleicht ein bisschen zu unblutig, aber Spass macht "Bats" allemal.