Kurzfilme haben eine große Stärke, sie kommen auf Grund ihrer kurzen Laufzeit auf den Punkt und lassen keine Spielraum für Langeweile. Es gibt natürlich auch einige Vertreter, die selbst das nicht schaffen, aber die Vielzahl der Kurzfilme, können in der kurzen Spielzeit für meist bessere Unterhaltung sorgen, als mancher Langfilm. Aber wie verhält es sich mit dem Kurzfilm Brutal Relax? Kann er überzeugen oder langweilt man sich hier durch die kurze Spielzeit?
Sommer, Sonne, Strand, was gibt es schöneres? Das gleiche denkt sich auch Olivares und als sein Arzt ihm Ruhe und Entspannung empfiehlt, folgt er dessen Rat und macht sich eine schöne Zeit am Strand. Mit dem Walkman in der Hand und einzig mit der Unterhose bekleidet lässt, kann man sich schön im Matschloch entspannen. Die Sonnencreme wird nun nicht mehr benötigt und die Erholung beginnt. Doch als die Batterien den Geist aufgeben ist es vorbei mit der Entspannung und die schöne Stimmung kippt. Dazu tragen dann die grünen Wassermonster ihren Teil bei. Und schnell merken auch diese Kreaturen, dass man sich nicht mit einem Mann anlegen sollte, dessen Batterien vom Walkman leer sind. Die Party beginnt.
Die Geschichte von Brutal Relax ist einfach nur zum schießen. Wer kennt es nicht. Man will nicht weiter als abschalten, die Gedanken baumeln lassen und sich von der Welt zurückziehen. Egal was um einen herum passiert man bekommt es nicht mit. Aber wenn dann doch die Batterien vom Walkman leer sind, muss man sich zwangsläufig mit den Mitmenschen abgeben und da ist die Entspannung schnell dahin. Genau das bringt José Maria Angorrilla hervorragend rüber und man fühlt sich unmittelbar an die unzähligen Urlaube erinnert, in welchen man von nervigen Nebensitzern von seiner Entspannung abgehalten worden ist. Zudem hat Angorrilla auch einiges auf dem Kasten und kann in den Actionszenen auch punkten.
Die Kamera macht einen hervorragenden Job in den 15 Minuten, in denen man von Brutal Relax in einen erholsamen und sau blutigen Urlaub entführt wird. Immer wieder gibt es wilde Schnitte, Zooms auf den Hauptcharakter, Zeitlupeneffekte und noch so einiges weitere zu entdecken. Dabei schafft es der Film aber trotz dieser ganzen Spielereien immer sehr professionell zu wirken. Die Musik setzt dem sogar noch einen drauf. Wenn man Angorrilla entspannt, nur mit einer Unterhose bekleidet den Strand entlang laufen sieht und dazu entspannte, fast Reggeaähnliche Musik um die Ohren geworfen bekommt, dann entspannt man selber auch sehr schön. Und sobald das wilde Treiben losgeht, wird aus der Reggea Musik ganz schnell harte Rockmusik, auch wenn das Lied das gleiche bleibt. Einfach eine tolle Idee.
Die Goreeffekte suchen hier wirklich ihres gleichen. Da werden Köpfe abgeschlagen, Leute auseinander gerissen und Körper durchboxt, dass es nur eine Freude ist und man sich an die glorreiche Zeit des Splatterfilms erinnert fühlt. Das ganze dann in die knackige Laufzeit verpackt sorgt für ein wahres Splatterfest, dass keine Gorehoundwünsche übrig lässt. Zudem gibt es hier sehr kreative Ideen, wie man mit den Monstern fertig werden kann. Auch wenn das Kind als Schlaginstrument sicherlich recht derbe daher kommt, kann man dem Film hier aber nicht böse sein, oder sich sogar darüber aufregen, denn er nimmt sich selbst von Anfang bis Ende nicht ernst.
Die DVD von Anolis bietet den Film in einer gestochen scharfen Bildqualität und sowohl auf deutsch, als auch mit dem spanischen Originalton. Bei den Untertiteln wird wirklich jede Sprache bedient, die man sich in Europa und Umgebung vorstellen kann. Damit dürfte die DVD wohl auch für ausländische Interessenten durchaus ihren Reiz haben. Als Bonus bekommt man neben dem Trailer und einer Bildgalerie, noch den kompletten Soundtrack geboten, welchem man aber nur am Fernseher lauschen kann. Aber diese Zeit kann man ruhig investieren.
Fazit: Brutal Relax ist ein wahres Blutbad und ein humoriger Genrebeitrag den man sich nicht entgehen lassen darf!!