Zeit ist Geld...10.04.2014
In näherer Zukunft hat Lebenszeit Geld als Währung abgelöst. Leider ist diese ungleich verteilt, und wenn man nicht mehr genug auf der im Arm implantierten Uhr hat, stirbt man. Das ist Anreiz für einen einzelnen, sich gegen das System zu stellen, welches per se ungerecht ist.
Gerechtigkeit...das derzeit sehr häufig verwendete Schlagwort in jeder Form politischer Äußerungen. Die Verteilung ist nicht gerecht...die Steuer ist nicht gerecht...das ist sozial ungerecht...usw.usf. Doch so etwas wie Gerechtigkeit gibt es nicht, denn schon der Wurm findet es nicht gerecht, wenn gerade er vom Vogel gefressen wird. In jeder Gesellschaftsform finden sich ein paar, die einfach mehr haben als die anderen ( sogar bei Rammstein heißt es: "all die anderen, die haben wenig, gebt mir das auch noch, sie brauchens eh nicht" ), und das Thema der sich kaum lohnenden Leistung ist ebenso totgeritten wie das der "Reichen". Hier sind die Reichen Menschen mit 1000 Jahren auf der Lebensuhr, während die Armen nur einen Tag haben.
Das könnte als Ausgangspunkt für einen wirklich herausragenden Film dienen, und so ist es auch hier, zumindest in der ersten Hälfte. Leider verläßt man den interessanten Ansatz zungunsten einer Räuber & Gendarm-Geschichte mitsamt Mädel, welches sich in unseren Widerständler verliebt & von den Reichen kommt. Sehr schade, denn man hätte gerne mehr Hintergrundinformation gehabt...wie entsteht eigentlich die Zeit, die hier verteilt wird? Wie sieht es in den "Zwischenzeitzonen" aus? Das alles wird geopfert für ein paar Verfolgungsjagden und Überfälle, wobei man den dramatischen Moment des Uhrablaufens über Gebühr strapaziert. Dennoch, spannend ist das allemal, und als intelligente, innovative Story ohnehin zu Bejubeln...8/10.