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In den 70ern und Anfang der 80er gab es eine zeitlang mal die Mode, Filme in 3D zu drehen. Dabei setzte sich der Kinozuschauer eine entsprechende Brille auf und konnte somit dem Eindruck verfallen, dass das was er da auf der Leinwand sah zum Greifen nah wäre. Doch schnell war diese Art von Film wieder Out, und erst die Kinos der Gruppe I-MAX konnten die neu überholte Technik wieder auf Vordermann bringen. Und auch Robert Rodriguez zwingt mit seinen neuen Kinderfilmen wieder zum Rot-blauen Nasenzwicker. Doch zurück zu den 70ern und 80ern. Wie schon gesagt, wurde damals alles mögliche in 3D gezeigt. Horrorfreunden dürfte da vor allem "Und wieder ist Freitag der 13te" (von 1982) bekannt sein, auch wenn es die 3D-Version des Films bis heute noch nicht zu kaufen gibt. Das kurioseste 3D-Erlebnis dürfte aber wohl dieser, hochgradig bescheuerte, deutsche Sexfilm gewesen sein.

Ja ihr lest richtig, "Liebe in drei Dimensionen" ist tatsächlich ein Sexfilm, der in 3D gedreht wurde. 86 Minuten lang gibt es einen 3D-Effekt nach dem anderen zu "bestaunen", bzw. lassen sie sich in der von mir gesehenen 2D-Version erahnen. Dabei ist die Geschichte natürlich keinen Pfifferling wert, wie man es auch drehen und wenden mag. Im Grunde handelt es sich hierbei um einen Episodenfilm, der sich grob um die Hamburgerin Petra dreht, die in München auf die Wohnung ihrer Freundin aufpasst. Das sie dabei schon bei der Ankunft in einige Sexeskapaden verwickelt wird, konnte sie natürlich nicht ahnen, der Zuschauer dafür um so mehr. Wie es die deutsche Softsex-Welle der 70er-Jahre nun mal so in sich hatte, haben wir es hier mit einem völlig geistfreien Comedy-Produkt zu tun, bei dem eigentlich absolut nichts stimmt und das heutzutage mehr die Schmunzler durch die absolute Blödheit erreicht, die dieses Produkt ausstrahlt. Jeder fickt mit jedem, dabei ist einer Gehirnblonder als der andere und es werden Dialoge gesprochen, die einem eigentlich nicht einmal im tiefsten Suff einfallen würden. Kurzum, ein Schundprodukt erster Güte, dass Trash-Fans mal wieder das heitere Gefühl entlockt, einen der beklopptesten Filme aller Zeiten zu sehen.

Bekloppt vor allem auch deshalb, weil die Idee mit den 3D-Effekten natürlich vollkommen für den Arsch ist, wenn man es Regisseur Boos auch lassen muss, dass er seinen bayrischen Schmarrn wenigstens mal mit einer ungewöhnlichen Ideen auflockern wollte. Wie man es sich schon denken kann, so fliegen einem hier natürlich vor allem die prallen Möpse der Darstellerinnen um die Ohren, und es wird sogar mal suggestiert, dass man mit einer der Darstellerinen wirklich Sex hat. Dazu gibt es auch allerlei Non-Sex-Elemente, wie einige Faustschläge direkt in die Kamera, Eier die auf der Kamera zerplatzen, Früchte die eine Treppe herunter rollen, natürlich dabei ebenfalls direkt in die Kamera, und vieles mehr. Es gibt eigentlich wirklich die ganzen 86 Minuten lang einen Effekt nach dem anderen, wobei die meisten aber halt vollkommener Humbug sind. Höhepunkt soll dabei wohl das fliegende Höschen sein, welches bei seinem Flug so derart den Gesetzen der Physik wiederspricht, dass es natürlich ebenfalls Haarscharf am Kameramann vorbeifliegt und dann auf dem Gesicht einer älteren Dame zum erliegen kommt, die daraufhin ein "jetzts fickens" von sich gibt. Zugegeben, im Kino mit 3D-Brille dürften die Effekte trotz aller geistiger Umnachtung einen gewissen Reiz haben, aber ohne diese Brille ist es wirklich Scheißdreck hoch neun, bei dem man aus dem (amüsierten) Kopfschütteln nicht mehr herauskommt.

Darstellerisch haben sich dafür allerdings viele Stars verpflichten lassen, bzw. Personen, die heutzutage durchaus ne Bedeutung in der deutschen Showbranche haben. Da wäre zum einen Ingrid Steeger, die hier noch das deutsche Sexfilmsternchen gibt, welche man später vor allem als Ulknudel aus "Klimbim" kennengelernt hat. Dazu ihre, kürzlich verstorbene, Kollegin Elisabeth Volkmann, damals ebenfalls hauptsächlich in Sexfilmen zu sehen gewesen, die später eine bedeutende Entertainerin werden sollte und selbst bei der Jugend, als kratzige Stimme von Marge Simpson, einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte. Beide spielen ihre Rollen so, wie man es von Sexfilmdarstellerinnen erwartet, sprich die Fickel-Szenen haben sie soweit drauf, zu wesentlich mehr reichte es aber (noch) nicht. Und als Schmunzel-Bonus gibt es dann noch die hier 78-jährige Rosl Mayr zu sehen, welche übrigens ebenfalls in sehr vielen Sexklamotten zu sehen war, dort aber, Gott sei Dank, immer nur für einige Lacher zuständig war. Kurzum ein hohes Starensemble, dass hier aber noch unter der Kategorie "Ich war jung und brauchte das Geld" agiert, sieht man mal von Mayr ab.

Fazit: Ein weiteres Schundprodukt der 70er-Softsexwelle, welchem man aber dennoch einen gewissen Wert nicht absprechen kann und zwar den Wert des Kuriosen. Möpse die dem Zuschauer "zum Greifen nah" um die Ohren fliegen, sowie allerhand blödsinnige 3D-Effekte auf billigstem Niveau, dürften Anfang der 70er für eine (deutsche) Kinosensation gesorgt haben, zumindest wenn man dem Videocover glaubt. In 2D wird einem aber die sture Blödheit des ganzen Treibens nur so bewusst und man kommt aus dem ungläubigen Lachen nicht mehr heraus, mit was für einem Dünnpfiff sich doch zeitweise Geld verdienen ließ. Wer also mal wieder ein filmisches Kuriosum sehen will und sich dabei von dem wirklich hundsgemein dämlichen Filminhalt nicht abschrecken lässt, der sollte sich diesen Softsexquatsch nicht entgehen lassen. Mehr als 3 Punkte sind aber selbst auf der Trash-Fun-Bewertungsskala absolut nicht drin.

Wertung: 3/10 Punkte

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