Ein Hochhaus, darin ein Gangsterboss, mit diesem eine Horde Schergen – und eine Truppe von der Polizei, die dem Oberschurken den Garaus machen will. Und natürlich läuft nicht alles nach Plan.
Geschrieben und inszeniert von Gareth Evans bietet "The Raid" einen reduzierten, aber ausreichenden Plot, der letztlich nur dazu dient, den Weg durch das Hochhaus mit eindrücklichen Actionsequenzen zusammenzuhalten. Aber manchmal reicht das auch, der Film macht daraus auch keinen Hehl und weiß um seine Stärken. Und das ist eben die Action. Seien es Feuergefechte oder Martial-Arts-Einlagen, hier überzeugt der Streifen durchgehend. Nicht nur durch seine Choreographien, sondern auch in puncto Wuchtigkeit. Denn spritzt die rote Suppe oftmals auch per CGI, hier gibt es noch genug zu sehen, was weh tut. Einschläge, Tritte oder der Aufprall diverser Körperteile auf harte Oberflächen. Alles temporeich und nicht zu lang dargeboten vom fähigen Personal.
Iko Uwais als Hauptfigur steht da im Fokus, aber z. B. auch Yayan Ruhain als schurkischer "Mad Dog" teilt aus und steckt ein, ebenso wie der Rest vom Cast. Schauspielerkino ist das hier nicht und die Geschichte passt auf einen Bierdeckel. Den einen oder anderen kleinen Twist gibt es auch. Nichts Besonderes, aber es reichert die simple Story immerhin etwas an. Dabei versucht sich Evans auch mal an bisschen an Charakterzeichnung und Dramaelementen. Dies aber eher so lala, weil es doch ziemlich alles ausbremst und das Szenario nicht gerade nach Tiefe ruft. Dafür wird man in der nächsten Klopperei aber wieder entschädigt.
Visuell ist der beschränkte Schauplatz im Hochhaus eine dankbare Kulisse und trotz der wackeligen Kamera bleibt es stets übersichtlich. Eher erzeugt dieser quasi-dokumentarische Stil, bei dem das Bild den Figuren auch mal durch ein Loch im Boden folgt hier noch ein mittendrin-Gefühl, was dem Adrenalin zuträglich ist. Die treibende Musik unterstreicht dies noch. Das Ganze hat durchaus seine Härten, zimperlich ist das hier nicht. Und auch wenn hier und da mal ein Zwischenbild für's Tempo rausgenommen wurde, so fühlt sich alles (im Rahmen solch eines Szenarios) angenehm griffig an. Das mag auch am Editing liegen, denn der Film ist nicht hektisch zerstückelt, was ausdrücklich hervorzuheben ist.
Mit "The Raid" hat Gareth Evans ein schönes Actionbrett geschaffen. Ohne Überlänge, mit einigen Härten und chic choreographierter Action. Über die Versuche, noch etwas Drama reinzubringen bzw. mehr Inhalt als notwendig in dieses Prügelballett einzuweben kann man hinwegsehen, ebenso über das CGI-Blut. Insgesamt unterhält das Ding richtig gut, ist knackig inszeniert und weiß, was es kann.