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Ein von einem Crimelord in Besitz genommenes Wohnhaus, ein SWAT-Team, das inoffiziell für Ordnung sorgen soll, und jede Menge Henchmen, die das verhindern wollen. Das war soweit die Handlung des Films.

Was folgt, ist ein Durchkämpfen durch die Etagen, erst Shootouts, später in Ermangelung von Schusswaffen dann MA mit Einsatz dessen, was sich zwischen die Finger kriegen lässt. Reduzierte Story und Settings sind die Plattform für gnadenlose Kämpfe auf beengtem Raum. Zumeist müssen die Flure herhalten, auf denen die Kontrahenten aufeinander treffen. Und hier kommt dann der Kern des Filmes zum Tragen: Kein optisch cooles Rumgehüpfe, sinnlose Tritte in die Luft, Wirework-Spielereien oder Tanzeinlagen, weil's so nett aussieht, nein: hier wird gekämpft ums Überleben. Harte, schnelle (aber nicht beschleunigte) Fights mit dem einzigen Ziel, den Gegner auszuschalten. Keine Zeit für Nettigkeiten. Wenn ein Messer da ist, wird es auch eingesetzt. Wenn Kopf vs. Wand das benötigte Ergebnis bringt, dann wird es gemacht.

Die Choreografie ist Kunst. Kämpfe derart realistisch und glaubwürdig (letzteres meine ich auch vollkommen ernst) aussehen zu lassen, das ist Können. Dies mit der Kamera gut einzufangen ebenso. Evans (das sieht man in den Interviews gut) ist schon ein wenig Fanboy. Und hat Spaß an der Sache. Und sein Anliegen, die Konfrontationen nachvollziehbar und real aussehen zu lassen, hat er konsequent und gut umgesetzt. Es geht knüppelhart und schroff zur Sache, und sein Bestreben, das Können der Akteure auch (im Gegensatz zu den meisten Hollywood-Actionern, wo durch viele Schnitte und Kameragehampel alles mögliche kaschiert wird) als solches abzulichten, zu vermitteln, geht - wie es in Merantau schon angedeutet wurde - voll auf in seinen langen Einstellungen und Plansequenzen. Man nimmt ihm die bedrohlichen Situationen ab, den Kampf ums nackte Überleben.

Auch hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber unterm Strich bleibt ein sehr guter Actioner mit phänomenalen und brachialen Actionsequenzen für Freunde der härteren Gangart. Ballett war gestern.

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