Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 02.04.2013

Vom Sujet her widerliches Berechnungskino, wirkt "Ziemlich beste Freunde" einfach schon kraft der Bilder völlig entwaffnend. Die außer Kontrolle geratene Mundpropaganda, die den Film monatelang das Kino verstopfen ließ, kehrt das Spektakuläre völlig ungleicher Freunde unangenehm heraus, der Film selbst tut dies glücklicherweise jedoch nicht: So wie man das im Idealfall auch selbst pflegt, hält er die Zusammenkunft zweier Menschen aus so unterschiedlichen Schichten für vollkommen selbstverständlich. Darüber hinaus zeigt er auf, wie verbohrt und engstirnig das Umfeld reagiert, wenn man es mal wagt, den Erwartungen an die eigene gesellschaftliche Rolle zu widersprechen; umgekehrt wird deutlich, wie einzelne Menschen für positive Überraschungen gut sein können, wobei die Betonung durchaus auf der Überraschung liegt, denn es sind die unerwarteten Züge, die in diesem Film für Frische und Humor sorgen.

Natürlich bleibt "Ziemlich beste Freunde" trotz seines Hypes und seiner Kompatibilität mit dem Massenpublikum "nur" ein netter kleiner Film zum Wohlfühlen; neue Erkenntnisse lassen sich daraus wohl nur dann ziehen, wenn man bislang mit einem Brett vor dem Kopf durch die Welt gelaufen ist.

*weitere Informationen: siehe Profil

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