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Viele Jahre soll das Drehbuch in der Schublade gelegen haben, bis Autor und Regisseur Victor Salva den Terror in einer amerikanischen Vorstadt umsetzen konnte. Der Mann, der uns vor einem guten Jahrzehnt die beiden Teile „Jeepers Creepers“ schenkte, kann mit seinem altmodischen Stoff allerdings keinerlei Maßstäbe setzen, denn wenn das Skript bereits angestaubt war, so ist es die Geschichte auch.

Radio-Psychologin Dr. Sonny Blake (Rose McGowan) kehrt nach vielen Jahren und dem Tod ihres Vaters in ihr Elternhaus in der titelgebenden Rosewood Lane in Stillwater zurück. Ein alter Nachbar warnt bereits vor dem Zeitungsjungen Derek und tatsächlich begegnet ihr der junge Mann recht aufdringlich. Als kurz danach bedrohliche Anrufe beim Sender eingehen und offensichtlich jemand im Haus gewesen sein muss, sieht sich Sonny zum Handeln gezwungen…

Wenn schon Flashbacks lediglich in Audio umgesetzt werden, kann es mit der drallen Inszenierung nicht weit her sein und tatsächlich fühlt sich der Streifen an wie eine solide TV-Produktion. Rose McGowan erweist sich als okaye Besetzung für die Hauptrolle und verleit ihr zumindest in Ansätzen etwas Tiefe, was den Hintergründen des Zeitungsjungen, der obendrein viel zu alt für so einen Job ist, völlig verwehrt bleibt. Auffallend ist bei dem Knaben lediglich seine pechschwarze Iris und die Fähigkeit, fix auf dem Rad unterwegs zu sein. Soweit, so Thriller.

Doch dann kommen übersinnliche Elemente ins Spiel, etwa als ihr der Paperboy an mehreren Orten gleichzeitig erscheint, - ein cleverer Soziopath oder gar ein Gesandter des Teufels?
Leider konzentriert sich Salva nicht auf das Wesentliche, sondern reichert die Geschichte mit einiger Redundanz an, wie einer Kollegin mit Ratschlägen oder dem angedeuteten Trauma von Sonny, welches insgesamt zu wenig Beachtung findet. Gleichzeitig werden die Cops reichlich dämlich dargestellt, Sonnys Ex handelt gar völlig irrational und auch ihr Kater ist zu blöde, durch eine Katzenklappe zu steigen.

Dennoch gerät die Chose nicht gänzlich langweilig, da Salva immerhin eine stimmige Atmosphäre schafft, ein rundum ordentliches Handwerk abliefert und es zuweilen doch fertig bringt, in Ansätzen Suspense zu schüren. Anderweitig lässt er einige Aspekte im Unklaren und liefert eine Auflösung, welche zwar nicht zu erwarten ist, aber dennoch reichlich Fragen aufwirft. Leider gerät der Showdown etwas zu kurz und vorhersehbar, wenn auch hier wieder verstärkt die leicht morbide Atmosphäre durchschimmert, welche Salva in „Jeepers Creepers“ besonders gut transportieren konnte.

Ein passabler Unterhaltungswert ist am Ende nicht von der Hand zu weisen und dennoch enttäuscht das Gesamtwerk aufgrund der unausgegorenen Geschichte mit vielen Logiklücken und unnötigen Einschüben. Darstellerisches Mittelmaß gesellt sich zum kaum auffallenden Score und leider auch zu der Tatsache, den Film nach kurzer Zeit wieder vergessen zu haben. Einige Ansätze sind ganz nett, doch es wird auch viel Potential verschenkt, womit der Streifen allenfalls ein brauchbarer Happen für Zwischendurch ist.
5,5 von 10

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